Headerimage

Sonnenplätze für Kreuzotter und Waldeidechse

Eine Teilnehmerin der Bergwaldprojektwoche am Forstbetrieb Fichtelberg baut einen entbehrlichen Forstzaun ab.

Download

Freiwillige des Bergwaldprojekts pflegen Biotope am Forstbetrieb Fichtelberg

Siebzehn Erwachsene arbeiteten im Rahmen des Bergwaldprojektes e.V. eine Woche lang im Fichtelgebirge. Ihr Ziel war es die Lebensstätten für Kreuzotter, Waldeidechse und Co zu verbessern. Egal ob 24 oder 56 Jahre alt - alle wollten etwas Gutes für die Natur bewirken und dem Alltagsstress, dem Medienrummel und dem Lärm der Stadt entfliehen. Wo geht das besser als mitten im Wald?

Die erste Nacht im Zelt auf einer Waldlichtung bei Sophienthal endete kurz nach Sonnenaufgang. Um 8 Uhr ging es direkt los mit Arbeiten. Hubertus Schmidt, Revierleiter bei den Bayerischen Staatsforsten, begrüßte zusammen mit Forstanwärterin Miriam Lang die Freiwilligengruppe. Beide stellten das Arbeitsprogramm vor:

„Bei sechs Felsformationen rund um Gefrees dürft ihr diese Woche kleine Fichtenbäumchen weg sägen“ erklärte Miriam Lang. „So kommt mehr Sonne auf die Steine. Das ist wichtig für Insekten und viele andere Waldtiere.“ Bei 30 °C im Schatten legten die fleißigen „Urlauber“ los. In Teamarbeit waren der Steinbruch und der kleine See, der sich über die letzten Jahrzehnte in der Mitte der Felsen gebildet hatte, frei von Fichten, Weiden und Pappeln. „Auf Haufen gestapelt stellen die abgesägten Bäume einen idealen Unterschlupf für Kreuzottern dar“ beschrieb Holger Gemmerl, Projektleiter des Bergwaldprojektes, den Arbeitsauftrag. „Waldeidechsen können sich auf den jetzt freien Felsen wärmen. Zahlreiche Blütenpflanzen – wichtig für Insekten - bekommen nun auch wieder mehr Licht.“

Auch die Felsformation unterhalb des Wetzsteines bei Bischofsgrün stellten die Teilnehmer frei und bauten einen nicht mehr benötigten Zaun ab. Nach der Arbeit lockte das kühle Nass des Warmensteinacher Schwimmbads, bevor es zurück zum Zeltplatz ging.

Alle freiwilligen Helfer zogen am Ende der Woche ein positives Fazit: „Durch die Arbeit im Wald konnte man gut wieder zu sich selbst finden und die Zusammenhänge der Natur viel besser begreifen“ so eine Teilnehmerin.

Nicht nur zur Verbesserung der Lebensräume zahlreicher geschützter Arten im Fichtelgebirge trug diese Projektwoche bei, sondern auch dazu, neue Freundschaften zu knüpfen und Erfahrungen zu sammeln.

Beim Abschied war eine Teilnehmerin den Tränen nahe. „Ich finde es so schade jetzt wieder zurück in die Stadt zu müssen. Gerne würde ich hier bleiben und noch ein paar Wochen dran hängen.“ Am letzten Abend spendierte der Forstbetrieb Fichtelberg für alle Wildfleisch zum „wilden Grillen“. Die Köchin der Gruppe, Tobby Ritzkowski, zauberte dazu zahlreiche leckere Salate. Über dem Lagerfeuer wurde Stockbrot gebacken.

In einer warmen Sommernacht am Lagerfeuer bei Mondschein und  Sternenhimmel klang die Woche aus. So wird das Fichtelgebirge allen Teilnehmern sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.