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Russischer Bär im Staatswald gesichtet – naturnahe Waldbewirtschaftung zeigt Erfolge

Fast exotisch: Die Spanische Flagge, auch Russischer Bär genannt, sitzt auf einer Wasserdostblüte (Foto: BaySF/A. Ebert).

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17. August 2021, Burglengenfeld – Hört sich an wie eine Geschichte aus dem Sommerloch, ist aber wahr: In diesen Wochen ist der Russische Bär, auch Spanische Flagge genannt, im Staatswald des Forstbetriebs Burglengenfeld zu beobachten. Der sehr farbenprächtige, recht seltene Schmetterling gehört zur Familie der Bärenspinner und erreicht eine Flügelspannweite von etwa 5 cm. Seine Vorderflügel sind schwarzblau mit weißgelben Streifen gemustert, die Hinterflügel auffällig leuchtend orangerot und mit einigen dunklen Flecken gezeichnet. Die Schmetterlinge treten von Juli bis September auf und saugen fast ausschließlich an den violetten Blüten des gewöhnlichen Wasserdosts, einer hoch wachsenden Staude, die an feuchten Wald- und Wegrändern vorkommt. Nach der Paarung und Eiablage schlüpfen im September die nachtaktiven Raupen und fressen bis zur Überwinterung an unterschiedlichen Kräutern und Sträuchern. Nach der Winterruhe ernähren sich die Raupen von Sträuchern wie Brombeere und Haselnuss, verpuppen sich im Juni in einem weißgrauen Gespinst an der Erde und schließlich schlüpft im Juli die neue Faltergeneration.

„Wir haben den Eindruck, dass die Population des wärmeliebenden Schmetterlings zunimmt“ sagt Hans Mages, Leiter des Forstbetriebs Burglengenfeld. Dies könne möglicherweise auch mit dem Klimawandel zusammenhängen. Auf jeden Fall fühlen sich die Falter aber in den naturnah bewirtschafteten Wäldern mit ihren vielfältigen Waldsäumen, Wegrändern und Blühflächen, wo reichlich Wasserdost wächst und die frei von Düngung und Pestizideinsatz sind, sichtlich wohl. Die Art ist im Anhang der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gelistet und steht damit auch im Fokus des europäischen Naturschutzes.