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Kürnacher Jäger und Waldbesitzer an einem Tisch

Eine Gams im Kürnacher Wald. Foto: Jann Oetting / BaySF

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15.03.2023, Sonthofen - Die Jäger und Waldbesitzer in der Kürnach haben sich auf ein Ergebnis für die diesjährige Gamsbejagung in der Kürnach geeinigt: Elf Stück sollen erjagt werden, nachdem im Vorjahr zwölf erlegt wurden.

Bei der Jahresversammlung der Hegegemeinschaft Buchenberg sollte auch der Gams-Abschussplan für die Reviere der Kürnach aufgestellt werden. Waldbesitzer, Jäger und Behördenvertreter waren dafür zusammengekommen. Dr. Manfred Ziegler, Vorsitzender der Kreisgruppe Kempten des Bayerischen Jagdverbands sieht in dem Ergebnis einen guten Kompromiss: „Nach einer teilweise sehr emotionalen Diskussion haben wir uns auf eine Zahl bei der Gams einigen können. So ist das nun mal: Bei der Jagd spielen Emotionen eine große Rolle!“ Und Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting ergänzt: „Mir war wichtig, dass die Interessen der Grundeigentümer-Vertreter nicht weggewischt werden. Auf diesem Ergebnis können wir aufbauen“. Agnes Hussek, Wildökologin an der unteren Jagdbehörde des Landratsamts Oberallgäu trug bisherige Erkenntnisse zum Gamsbestand im Gebiet vor. Derzeit gäbe es keine Indizien für eine Abnahme der Gamspopulation. Man werde den Bestand weiter im Blick behalten. Hierfür wurden u.a. eine Gamszählung bei den Bewegungsjagden etabliert, sowie die Abschüsse in der baden-württembergischen Adelegg, die ebenfalls Teil des Gamslebensraumes ist, berücksichtigt. Simon Östreicher, Bereichsleiter am AELF Kempten, weist auf die Waldverjüngung hin: „Beim letzten Vegetationsgutachten 2021 war in vielen Bereichen der Kürnach die Verbissbelastung der jungen Waldbäume, insbesondere bei der Tanne, zu hoch. Eine verantwortungsvolle Abschussplanung kann maßgeblich zu einer Verbesserung beitragen!“. Einig waren sich alle, dass es gut ist, miteinander zu reden, statt übereinander. Denn im Grund wollen alle das Beste für Wald und Wild – mit unterschiedlichen Schwerpunkten.