Interregprojekt "Historische Holzbringung"
09. Oktober 2021, Oberammergau - Der Forstbetrieb Oberammergau beteiligt sich am Interregprojekt TIR17 „Historische Holznutzung- Transportwege des Holzes im Raum zwischen Saline Hall und Kloster Ettal“, welches die Geschichte der Forstwirtschaft in der Region beforschen und ergänzende wertvolle Daten sammeln will, um diese für die nachfolgende Generationen zu sichern. Der Zeitraum welcher im Rahmen dieses Projektes forstgeschichtlich beleuchtet wird, reicht vom Spätmittelalter bis in das letzte Jahrhundert.
Die Regionen Ammergebirge, Wettersteingebirge und Karwendel blicken aufgrund der topographischen Besonderheiten bzw. deren Holzreichtum auf eine gemeinsame bewegte Forstgeschichte zurück. Durch die landesgeschichtlichen Herausforderungen, den Holzbedarf der Städte München und Innsbruck zu decken und wichtige Einkommensquellen zu sichern, wurden lokal ganz besondere Lösungen für den Holztransport gesucht und technische Innovationen entwickelt. Im Grenzgebiet gibt es noch wenige Zeitzeugen, welche die historische Holznutzung selbst erlebt bzw. von deren Vorfahren sie konkretes Wissens übermittelt bekommen haben. Auch zeugen nur noch wenige Bauwerke von den historischen Transportwegen des Holzes.
Im Bereich des Forstbetriebes Oberammergau ist dabei von besonderer Bedeutung die ehemalige „Bremsbergbahn“ im Revier Grafenaschau, welche von 1924 bis 1933 in Betrieb war (Bild) und die nun forstgeschichtlich aufbereitet und so der Nachwelt erhalten bleibt. Die EU fördert das Projekt mit einem Finanzumfang von 25.000 € zu 75%.