Der weltbeste Holzfäller kommt aus der Rhön
Von 3. bis 5. August fand in Lillehammer (Norwegen) das „World Logging Championship 2018“ statt. Insgesamt waren 27 Nationen am Start: Japan, Schweiz, Frankreich, Spanien, Weißrussland usw… - aus aller Herren Länder kamen die besten Forstwirte zusammen, um sich in fünf Disziplinen zu messen. So auch Marco Trabert, Forstwirtschaftsmeister am Forstbetrieb Bad Königshofen der Bayerischen Staatsforsten. Trabert hat schon 2008, 2010, 2012, 2014 und 2016 an der WM teilgenommen. Seine Ausdauer wurde jetzt endlich belohnt: im sechsten Anlauf konnte er sich den Titel holen.
Dabei sah es am Anfang nicht ganz so gut aus. In der ersten Disziplin, dem schnellen Sägekettenwechsel, lief es nicht rund. Der Hausener erreichte 122 Punkte, während sein Norwegischer Konkurrent ganze 140 Punkte einheimste. Beim anschließenden Kombinationsschnitt und dem Präzisionsschnitt lieferte Trabert aber sehr gute Leistungen ab, sodass er seine Siegchancen zumindest wahrte. Auch tags darauf beim Zielfällen brachte Marco Trabert eine weltklassige Leistung. Von 660 möglichen Punkten erzielte er 655. Somit lag er vor seiner Paradedisziplin, dem Entasten, auf Rang 3 mit 5 Punkten hinter dem Erstplatzierten.
Und Trabert behielt die Nerven: mit 464 Punkten deklassierte er am letzten Tag im Entasten alle anderen, holte sich damit den klaren Einzelsieg in dieser Disziplin und mit 3 Punkten Vorsprung auch die Goldmedaille in der Gesamtwertung.
In der Mannschaftswertung gewann er zusammen mit seinen Nationalteamkollegen Alexander Genz aus Brandenburg und Martin Schraitle aus Baden-Württemberg die Silbermedaille.
Im normalen Leben koordiniert Forstwirtschaftsmeister Marco Trabert am Forstbetrieb Bad Königshofen u.a viele Maschineneinsätze. Dies sind zum Teil reguläre Durchforstungen, aber auch spezielle Einsätze wie nach dem Windwurf im Frühjahr oder aktuell bei der Bekämpfung des Borkenkäfers.
Wie es sich für einen echten Weltmeister gehört, wurde Marco Trabert in seiner Heimat gebührend empfangen: Als er am Dienstag aus Norwegen zurückkehrte, stand ganz Hausen Kopf und feierte seinen Weltmeister.