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Bayerische Staatsforsten öffnen Nasslager für private und kommunale Waldbesitzer

Insgesamt gibt es im Bayerischen Staatswald 21 Nasslager, die von den Bayerischen Staatsforsten betrieben werden, davon sind insgesamt neun aufgrund der aktuellen Situation aktiviert (Foto: BaySF).

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Gemeinsame Presseerklärung der Bayerischen Staatsforsten, des Bayerischen Waldbesitzerverbands, des Bayerischen Bauernverbands und der Familienbetriebe Land und Forst Bayern

Regensburg / München, 2.6.2020 – Zur Entschärfung der angespannten Situation auf dem Holzmarkt aktivieren die Bayerischen Staatsforsten ihre bestehenden Nasslagerplätze auch für andere Waldbesitzerinnen und -besitzer. „Durch Dürre, Hitze, Sturmschäden und dem daraus resultierenden starken Borkenkäferbefall ist der Holzmarkt derzeit schwer gestört. Deshalb bieten wir auch anderen Waldbesitzenden die Möglichkeit, ihr wertvolles Holz bei uns werterhaltend zu lagern“, so Martin Neumeyer, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten. Um den Wald auch für zukünftige Generationen zu schützen und zu bewahren, müssen durch Sturm geschädigte und vom Borkenkäfer befallene Fichten schnellstmöglich aus dem Wald transportiert werden, damit gesunde Bäume nicht befallen werden. Allerdings können Waldbesitzer ihr Holz durch das Überangebot und Corona-bedingte Abfuhrschwierigkeiten nur schwer an Sägewerke absetzen – oder lediglich zu einem sehr geringen Preis. „Für private Waldbesitzer geht es um die nackte Existenz. Sie leben davon, fair für ihr Holz bezahlt zu werden“, so Josef Ziegler, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbands. „Die Einlagerung in die Nasslager der Bayerischen Staatsforsten gibt uns eine Handlungsalternative, um in dieser Krise zu überleben.“

Ein Nasslager ist ein Aufbewahrungsort für eingeschlagenes Nutzholz, bei dem die Baumstämme zum Zwecke der Konservierung künstlich beregnet werden. So können diese über mehrere Monate bis hin zu drei Jahren werterhaltend konserviert werden. „Die Bayerischen Staatsforsten haben in den letzten Jahren eine umfangreiche Nasslager-Infrastruktur aufgebaut. Sie gehören zu unserer Strategie, den Wald bestmöglich vor den Folgen des Klimawandels zu schützen und gleichzeitig unseren tollen Wertstoff Holz nicht zu Dumping-Preisen verkaufen zu müssen“, so Staatsforsten-Chef Neumeyer.

Josef Wutz, Waldpräsident des Bayerischen Bauernverbandes appelliert an die Waldbesitzer, im Waldschutz nicht nachzulassen und die Förderung zur insektizidfreien Borkenkäferbekämpfung für die Verbringung des Schadholzes aus dem Wald auf geeignete Lagerplätze in Anspruch zu nehmen. Insgesamt gibt es im Bayerischen Staatswald 21 Nasslager, die von den Bayerischen Staatsforsten betrieben werden, davon sind insgesamt neun aufgrund der aktuellen Situation aktiviert. Bayernweit verfügen die Bayerischen Staatsforsten über eine Gesamtlagerkapazität von 1,8 Mio. Festmetern, davon 1,4 Millionen eigene Nasslager, die in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden soll.

Details für die Einlagerung können Waldbesitzerinnen und -besitzer beim Bayerischen Waldbesitzerverband oder im Fachbereich Holz der Bayerischen Staatsforsten erfragen:

https://www.bayer-waldbesitzerverband.de/home.html

https://www.baysf.de/de/ueber-uns/kontakt.html

Grundsätzlich werden keine Einzellagerungen von Waldbesitzern mit geringen Mengen zugelassen, sondern nur gebündelte Maßnahmen z.B. über eine Waldbesitzervereinigung. Zudem konzentriert sich die Einlagerung aufgrund der Schadholzsituation auf den Süden und Osten Bayerns. Eine Einlagerung kann nur in den bereits von den Bayerischen Staatsforsten aktivierten Nasslagern erfolgen.