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Bayerische Staatsforsten erhöhen „Urwaldanteil“

Ausweisung eines neuen und Vergrößerung eines bestehenden Naturwaldreservats  

Burglengenfeld/Kastl, 4. Mai 2017 - Im Rahmen der neuen zehn jährigen Forstbetriebsplanung für den Forstbetrieb Burglengenfeld haben sich die Bayerischen Staatsforsten dazu entschieden, das bereits bestehende Naturwaldreservat „Naabrangen“ in den Steilhängen des Naabtals von 27 ha auf 62 ha zu erweitern und das Naturwaldreservat „Herrnberg“ mit ca. 48 ha bei Kastl als räumlichen Lückenschluss schützenswerter  Buchenwälder neu auszuweisen.  

Im neu renovierten „Steinstadl“ der Gemeinde Kastl wurde das neue und das erweiterte Naturwaldreservat vom verantwortlichen Forstbetriebsleiter des Forstbetriebs Burglengenfeld, Thomas Verron, und dem Vorstand der Bayerischen Staatsforsten, Reinhardt Neft, vorgestellt. Für die Bayerischen Staatsforsten bedeutet das eine spürbare Erhöhung der Flächenstilllegung im Forstbetrieb Burglengenfeld und damit einen aktiven Nutzungsverzicht, denn in den Naturwaldreservaten ist jeder Eingriff tabu. „Die Flächenstilllegungen in Form der Naturwaldreservatausweisungen zielen darauf ab, einen räumlichen Lückenschluss zwischen naturschutzfachlich besonders wertvollen und seltenen Waldbeständen zu schaffen, die sich wieder auf ganz natürlichem Wege entwickeln können. Dabei werden geeignete Waldbestände ausgewählt und sind keine pauschalen Flächenstilllegungen. Naturwaldreservate sind ein wichtiger Bestandteil unseres Konzepts der integrativen Waldbewirtschaftung, die das Schützen und Nutzen auf derselben Fläche ermöglicht“, so Neft. Der Bürgermeister der Gemeinde Kastl, Herr Braun, freute sich über das neue Naturwaldreservat Herrnberg im Gemeindegebiet: „Mit der Ausweisung des Naturwaldreservats wird im Gemeindegebiet eine Waldfläche mit wunderbaren Waldstrukturen unter besonderen Schutz gestellt, wo sich künftig urwaldartige Strukturen ohne Einfluss des Menschen entwickeln können“.

Im Naturwaldreservat wächst der Wald, wie es die Natur will, in Entstehungs- und Zerfallsphasen. Oft unübersichtlich und wild, auch manchmal schwer betretbar oder durchdringbar, mit hohem Anteil an Totholz. Der Nutzungsverzicht ist damit eine Investition in den Naturschutz, die sich die Bayerischen Staatsforsten leisten wollen. Und das vor allem, um zu lernen. Denn in Naturwaldreservaten findet die Entwicklung der Wälder ohne den Einfluss des Menschen statt. Diese Entwicklungsprozesse werden intensiv erforscht und können auf diesem Wege wertvolle Erkenntnisse für die naturnahe Waldbewirtschaftung liefern, wie sie die Bayerischen Staatsforsten betreiben. Mit der Neuausweisung besitzt der Forstbetrieb Burglengenfeld damit bereits insgesamt vier Naturwaldreservate mit einer Gesamtfläche von ca. 207 ha, auf denen die Natur wieder völlig sich selbst überlassen wird.