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Arbeiten am Wanderparkplatz

Die vom Borkenkäfer befallenen Fichten müssen am Parkplatz aus Waldschutz- und Verkehrssicherungsgründen gefällt werden (Foto: BaySF/ M. König).

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10. März 2021, Sonthofen - Der Wanderparkplatz „Kronholz“ ist seit vielen Jahren ein sehr beliebter Ausgangspunkt für Freizeitaktivitäten aller Art. Er gehört den Bayerischen Staatsforsten und liegt im Distrikt „Kronholz“ des Forstbetriebs Sonthofen, direkt an der ST 2055 von Kempten nach Obergünzburg. Vor allem jetzt in Zeiten der Corona-Beschränkungen suchen viele Menschen im Wald Entspannung und so ist er regelmäßig voll mit Autos. „Vielleicht wundert sich der eine oder die andere, dass er gerade etwas desolat aussieht“, fragt sich Revierleiter Markus König, der unter anderen die Staatswaldflächen im Kronholz pflegt.

„Dies hat jedoch seinen guten Grund und war leider nicht zu vermeiden: Als ich mit der Straßenmeisterei – der an dieser Stelle für die stets unproblematische Unterstützung gedankt sei - eine Sicherheitsfahrt durchführte, musste ich feststellen, dass sich am Nordrand des Parkplatzes der Borkenkäfer eingenistet hat. Ist der Käfer ja grundsätzlich von uns Waldbesitzern nicht erwünscht, hier hat er ein zusätzliches Problem geschaffen“, so Förster Markus König weiter.

Hätte er nur das Käferholz eingeschlagen, wäre der dann verbleibende Restbesttand deutlich instabiler und anfälliger gegen Wind geworden. Deshalb hat sich Revierleiter König entschlossen, den ganzen Streifen zu entnehmen.

Ähnlich verhielt es sich mit den Eschen am südlichen Rand: Deren Zustand hat sich bedingt durch das Eschentriebsterben deutlich verschlechtert. „Wie die Erfahrung zeigt, stirbt bei der Esche nicht nur die Krone ab, sondern das Wurzelwerk ist dann oft von Fäulnis betroffen. Diese Bäume können einfach umfallen, ohne dass Wind oder Schnee der Auslöser sind. Einmal befallenen, erholen sich die Bäume nicht. Je jünger der Baum, desto schneller schreitet der Prozess voran“, beschreibt Sonthofens Forstbetriebsleiter Jann Oetting, dessen Mitarbeiter Markus König ist, das Problem. „Noch war alles sicher. Aber an Parkplätzen müssen wir mit Eschen besonders aufpassen. Deshalb haben wir sie gefällt.“

Äste und Gipfelmaterial wurden nach der Fällung an den Rand geschoben, so dass der gesamte Parkplatz bereits am nächsten Tag wieder frei gegeben werden konnte. „Demnächst wird ein Wegepflegegerät zum Einsatz kommen. Das zieht die Parkfläche noch ab und beseitigt die Unebenheiten“, erklärt Markus König. „Fleißige Hände sind schon dabei, das im Randbereich angefallene Brennholz zu gewinnen und die Fläche aufzuräumen.“

Das restliche Astmaterial kann bis zu seiner vollständigen Zersetzung als Lebensraum und Unterschlupf für viele Kleinlebewesen dienen. Im kommenden Herbst wird der Forstbetrieb Sonthofen die entstandenen Lücken mit verschiedenen Wildobstarten und Sträuchern auspflanzen. So bieten z.B. Kirsche und Schlehe bereits früh im Jahr eine Nahrungsquelle für viele Insektenarten, ehe dann etwas später Wildapfel und Wildbirne in der Blüte folgen. „Natürlich wird es einige Zeit dauern, bis der Eingriff nicht mehr erkennbar ist. Jetzt ist die Fläche aber sicher und der Parkplatz wird durch die Obstbäume – vor allem in der Blütezeit- aufgewertet“, freut sich Förster Markus König.