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BaySF_Jahresbericht_2012

2 3 4 1 Mühsames Wurzelschlagen Einwanderer gibt es auch im Reich der Pflanzen, doch nur die wenigsten werden hier heimisch. Über Vorteile und Schwierigkeiten neuer Arten Die Douglasie ist nur einer von vielen Immigranten in der Flora hiesiger Wälder. Neophyten – neue Pflanzen – nennen Ex- perten jene Arten, die aus allen Teilen der Erde nach Deutsch- land gelangen. Nur jede hundertste wird hierzulande heimisch, doch viele Neophyten sind uns schon seit Generationen ver- traut. Die Rosskastanie (1) ist durch Biergärten gewisserma- ßen zu bayerischem Kulturgut geworden. Die Osmanen brachten die ersten Kastanien nach Mitteleuropa, in Bayern pflanzten sie Wirte zunächst als Schattenspender über ihre Bierkeller. Während die Rosskastanie sich gut mit der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt verträgt, wirken andere Neophyten eher störend. Die Spätblühende Traubenkirsche (2) wächst in und am Rand von Kiefernwäldern und mit ihren dichten Zweigen verdrängt sie dort Blühpflanzen, die auf lichtreiche Standorte angewiesen sind. Der Strauch mit den schwarzen Früchten kommt ursprünglich von Kanada bis Guatemala vor und gelangte 1623 als Ziergewächs nach Deutschland. Besonders für Allergiker gefährlich ist die Beifußblättrige Ambrosie (3). Mit amerikanischem Saatgut gelangte das Kraut 1860 nach Deutschland und verbreitet sich heute vor allem über Vogelfutter und Mähmaschinen auf Wiesen und an Äckern. Ambrosia löst häufiger als andere Pollen Asthma aus und verlängert wegen der späten Blüte die Leidenszeit von Allergikern. In einigen Regionen wird Ambrosia deshalb als invasiver Neophyt bekämpft. Harmlos ist dagegen die aus Nord-Amerika stammende Rot- Eiche (4). Mit ihren intensiv roten Blättern bereichert sie im Herbst die Farbpalette der Wälder. Diese Eichenart wird seit 1724 in europäischen Grünanlagen gepflanzt. Störend ist in Forsten lediglich das schlecht abbaubare Laub. Es bildet eine dichte Schicht, die das Keimen und Wachsen von Kräutern behindert. Neophyten haben also Vor- und Nachteile. Forst- wirte und Landschaftsschützer müssen sich deshalb gut über- legen, wie sie mit ihnen umgehen. B a um a r t enve r t e i l ung n a c h F l ä c he Laubhölzer findet man bereits auf einem Drittel der Fläche der Bayerischen Staatsforsten, mit deutlich steigender Tendenz. 44    Fichte 2    Tanne 17    Kiefer 4    Sonstiges Nadelholz 17    Buche 6    Eiche 10    Edel-Lbh. und Sonst. Lbh. In Prozent A l l geme i nes B es t o c kungsz i e l n a c h F l ä c he In 50 Jahren wird es im bayerischen Staatswald deutlich mehr Buchen geben, zu Lasten der Fichte. 36    Fichte 8    Kiefer 5    Tanne 3    Lärche 3    Douglasie 26    Buche 7    Eiche 5    Sonstiges Laubholz 7    Edellaubholz In Prozent 19 b a um a r t en

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