Schnee im Wald, auf Bäumen und Bäume, die davon brechen

Durch Nassschnee abgebrochene Fichtenkrone. Foto: Johannes Lehner, Bayerische Staatsforsten

5. November 2025, Sonthofen Nicht nur die Farbe der Blätter ändert sich im Herbst. Auch die Witterung schlägt um und bringt teils starke Stürme und die ersten Schneefälle. Besonders in den ausgesetzten Lagen der Kürnach oder dem Kempter Wald kann es zu Schäden im Wald kommen, welche häufig erst einmal unbemerkt bleiben und eine Gefahr für Spaziergänger und Wanderer darstellen können.

 

Stürme können an Wäldern teils immense Schäden anrichten und auf großen Flächen für das Umfallen von Bäumen oder das Abbrechen von Ästen und Wipfeln sorgen. Vielerorts ist dies jährlich der Fall. Zu den möglichen Schäden gehört auch der Schneebruch, der vor Allem Bäumen betrifft, die noch bis in den Winter hinein belaubt sind wie beispielsweise die Rotbuche. Der schwere Nassschnee sorgt für ein Abbrechen von Ästen oder ganzen Kronen. Oft verfangen sich durch Wind oder Schnee abgebrochene Baumkronen und Zweige in den Ästen der Nachbarbäume und fallen nicht unmittelbar zu Boden. Auch vom Wind umgedrückte Bäume können hängen bleiben. In allen Fällen entsteht eine Gefahr, die nicht unterschätzt werden sollte.

 

"Wenn wir den Staatswald pflegen, haben wir natürlich ein Auge auf solche Gefahrenquellen. Insbesondere entlang von Straßen und Wegen müssen die Bäume in regelmäßigen Abständen nach Gefahrenquellen abgesucht werden.”

 

Erklärt Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting. Aber er warnt: “Nach einem Sturm oder Nassschnee-Ereignis, können selbst an Forstwegen hängende Bäume und Äste noch ein paar Tage unbemerkt bleiben.”

 

Johannes Lehner, der gerade als Forstreferendar am Forstbetrieb Sonthofen ist, erklärt:

“Unsere Waldbesucherinnen und -besucher wissen, dass der Wald ein natürlicher Raum ist. Dort müssen sie mit sogenannten waldtypischen Gefahren rechnen. Eine Allgemeine Verkehrssicherungspflicht gibt es dort nicht. Nur an Straßen und Wegen die durch Widmung dem öffentlichen Verkehr zur Verfügung gestellt sind, ist eine Verkehrssicherung verpflichtend. Diese kann aber auch nicht immer unmittelbar nach einem Sturmereignis erfolgen. Deshalb gilt vor Allem jetzt im Herbst eine erhöhte Vorsicht beim Spazieren im Wald.”

 

Wer sich im Wald längere Zeit an einer Stelle aufhält, sollte also immer auch einen Blick nach oben werfen. Oft lassen sich abgebrochene Kronenteile, hängende Äste und Bäume schon mit etwas Aufmerksamkeit erkennen. Nochmal Sonthofens Forstbetriebsleiter: “Grundsätzlich ist der Aufenthalt im Wald sicher, solange man sich der natürlichen Risiken bewusst und mit der nötigen Umsicht unterwegs ist. Dann lässt sich der Wald auch nach Wind und Schnee betreten.”