

Vorstand Manfred Kröninger (re) verabschiedete Dr. Heinz Utschig (mi) und begrüßte Joachim Keßler am Forstbetrieb Wasserburg.
Wasserburg, 25. September 2025 – Führungswechsel bei den Bayerischen Staatsforsten in Wasserburg am Inn: Joachim Keßler wird neuer Leiter des Forstbetriebs. Er tritt die Nachfolge von Dr. Heinz Utschig an, der sich nach 15 Jahren an der Spitze des Forstbetriebs und mehr als 40 Jahren forstlicher Laufbahn in den Ruhestand verabschiedet.
„Dr. Heinz Utschig hat den Forstbetrieb Wasserburg über viele Jahre mit großem Engagement, Weitsicht und Teamgeist geprägt“, sagte Vorstand Manfred Kröninger im Rahmen einer Feierstunde. „Er hat seinen Beruf mit Herz, Leidenschaft und viel Verstand ausgefüllt.“ Kröninger dankte ihm für die herausragende Arbeit im Forstbetrieb Wasserburg und betonte, dass das Unternehmen mit Joachim Keßler einen Nachfolger auf Augenhöhe gefunden habe: „Ich kenne und schätze Joachim Keßler seit mehr als 20 Jahren. Ich bin überzeugt, dass er die erfolgreiche Arbeit nahtlos fortsetzen und zugleich neue Impulse für die Zukunft setzen wird.“
Dr. Heinz Utschig – ein Forstmann mit Leidenschaft für Teamarbeit Dr. Utschig stand seit 2010 an der Spitze des Forstbetriebs. Nach dem Forststudium und einigen Stationen bei der Bayerischen Forstverwaltung wechselte er 1990 an den Lehrstuhl für Waldwachstumskunde der Ludwig-Maximilian-Universität in München, an dem er auch promovierte. Mit Gründung der Bayerischen Staatsforsten wurde er zum stellvertretenden Betriebsleiter in Wasserburg ernannt und schließlich 2010 zum Leiter. Eine Aufgabe, die deutlich mehr verlangt als forstliche Expertise: „Die vielfältigen Herausforderungen im Wald lassen sich nur mit einem funktionierenden und gut ausgebildeten Team bewältigen.“ Besonders Borkenkäfer, Sturm und Schneebruch stellten ihn und seine Mitarbeiter in einem fichtengeprägten Forstbetrieb vor große Aufgaben. „Wir haben im Laufe der Jahre viel bewegt“, so Utschig. „Das war auch notwendig, denn der Klimawandel hinterlässt seit Jahren deutliche Spuren. Der Waldumbau hin zu klimatoleranten Wäldern ist die größte und dringendste Herausforderung für die Forstwirtschaft.“ An den theoretischen Grundlagen hat Dr. Utschig selbst mitgearbeitet, er ist Mitautor von grundlegenden Konzepten der Bayerischen Staatsforsten zur Waldpflege und Waldverjüngung im Klimawandel.
Große Freude fand Dr. Utschig in der Ausbildung junger Försterinnen und Förster: „So wie wir den Wald mit qualitativ hochwertigen Bäumen verjüngen, müssen wir auch die Bayerischen Staatsforsten mit gut ausgebildeten Försterinnen und Förstern verjüngen“, beschreibt Dr. Utschig eines der Themen, das ihm während seiner gesamten Laufbahn wichtig war.
Joachim Keßler – ein bekanntes Gesicht kehrt zurück Einer dieser gut ausgebildeten Förster wird Dr. Utschigs Nachfolger. Mit Joachim Keßler übernimmt ein vertrauter Name die Leitung in Wasserburg. Der 51-Jährige Oberpfälzer bringt umfangreiche Erfahrung aus verschiedenen Stationen der Bayerischen Staatsforsten mit – vom Pressesprecher über den Forstbetriebsleiter in Heigenbrücken, Chef des Strategischen Einkaufs in der Unternehmenszentrale bis zuletzt als Forstbetriebsleiter in Ruhpolding. Schon von 2010 bis 2016 war er als stellvertretender Forstbetriebsleiter in Wasserburg tätig. „Ich kenne viele Themen des Forstbetriebs und noch einen Großteil der Belegschaft. Ich freue mich, wieder zurückzukommen“, sagt Keßler.
Seine inhaltlichen Schwerpunkte sind klar: Der Umbau der Wälder hin zu stabilen, klimafitten Mischbeständen sowie die Verantwortung als Flächenmanager, insbesondere mit Blick auf die geplanten Windkraftprojekte. Keßler betont die gute Zusammenarbeit mit den Behörden und Verbänden in den sieben Landkreisen und den zahlreichen mittelständischen Sägern in der Region: „Dieses Netzwerk weiter zu pflegen ist mir auch für die Zukunft wichtig.“ Mit Blick auf seinen Vorgänger betonte Keßler: „Ich übernehme hier nicht nur die Leitung eines hervorragend aufgestellten Forstbetriebs, sondern auch die Verantwortung für ein Team von gut 70 Beschäftigten. Dass dieses Team so gut funktioniert, ist nicht selbstverständlich. Heinz Utschig hat viel dafür getan und ich werde versuchen, diesen Teamgeist weiter zu pflegen.“
Langweilig wird es Keßler bei der neuen Aufgabe sicher nicht – genauso wenig wie Dr. Utschig im Ruhestand: Er freut sich auf mehr Zeit für die Familie, Reisen und Hobbies wie Tennis. Und er wird auch künftig am Forstbetrieb zur Jagd gehen, auf diese Weise weiterhin seinen Teil an einer vielfältigen und vitalen Verjüngung der Wälder beitragen – und versuchen, die „Vorgaben des jagdlich sehr versierten Revierleiters umzusetzen“, wie er augenzwinkernd betont.
Der Forstbetrieb Wasserburg
- Fläche: ca. 20.000 Hektar
- Mehr als 6000 ha Natura 2000-, Natur- und Landschaftsschutzgebieten
- Holzeinschlag: 162.000 fm, Zuwachs: 200.000 fm
- Region: Altötting/Burghausen bis Ebersberger Forst östlich von München
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Rund 70
- Baumarten: traditionell hoher Nadelholzanteil (v. a. Fichte), verstärkter Umbau zu Mischwäldern mit Buche, Eiche und weitere Laubhölzer
- Ausbildungsbetrieb: Aktuell 12 Azubis zum Forstwirt
- Rund 700 km gepflegte Rad-, Wander- und Reitwege
- Besonderheit: Wildpark Ebersberger Forst (größter Wildpark Bayerns)