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BaySF_Magazin_Spessart_2012

H u bert u s H a u k Sie sind im Spessart geboren und aufgewach­ sen und haben hier seit knapp 30 Jahren Ihr Revier. Ja, ich hatte das Glück, ein Spessart-Revier zu bekommen. Damit ist für mich ein Traum in Erfül­ lung gegangen, denn es gelingt ja nicht zwangs­ läufig, dort ein Revier zu bekommen, wo man ge­ boren ist. Wenn Sie als Förster Ihren Job machen, sind Sie dann automatisch an der Schaffung dieser Kulturlandschaft beschäftigt? Nicht so sehr an der Schaffung, das haben Gene­ rationen vor uns gemacht. Unsere Bewirtschaftung ist vielmehr sehr naturnah gestaltet im Hinblick auf die Erhaltung der älteren Waldstrukturen. Auch ohne Greenpeace übrigens. Kultivierung bedeutet aber auch, die anderen gesellschaftlichen Belange zu befriedigen, das heißt also Brennholz zur Ver­ fügung zu stellen und Nutzholz für den Hausbau ohne lange Transportwege zu liefern. Sie sind schon lange Förster im Spessart. Heute gehört das Toughbook zu Ihrem Hand­ werkszeug. Schafft das die gleiche Nähe zum Wald wie vor 30 Jahren? Die Nähe zum Revier ist nach wie vor vorhanden. Aber die Reviere sind um ein Vielfaches größer geworden. Deshalb ist das Toughbook, der mobi­ le Revier-PC, sehr nützlich für unsere Arbeit. Ich bin ja für die EDV zuständig und sage Ihnen: Ohne die EDV-Technik geht heut gar nichts mehr. Die Holzaufnahme wurde früher rein manuell gemacht. Die Handschrift war das Medium. Das ist vorbei. Moderne Forstwirtschaft und Arten- und Natur­ schutz – wie geht das zusammen? Auch Arten- und Naturschutz sind EDV-unterstützt. Die moderne Forstwirtschaft ist aus meiner Sicht wesentlich naturnäher als früher. Auch bedingt dadurch, dass wir mit naturnahen Waldbauver­ fahren arbeiten, sprich Naturverjüngung. Das war bis Anfang der 80er-Jahre im vorigen Jahrhundert so noch nicht geläufig. Auch der Artenschutz wird heute akribisch genau gemacht. Nicht weil wir’s müssen, sondern weil wir dahinter stehen. Wenn Sie dem Waldbesucher den Vorteil der integrierten Waldbewirtschaftung erklären wollen, wie machen Sie das? Der hiesigen Bevölkerung brauchen wir das nicht groß zu erklären. Die hat unser Konzept aufgrund der täglichen Beobachtung unseres Waldbaus verstanden und befürwortet es. Schwieriger ist es bei Leuten, die von außen kommen. Denen erklär’ ich es so, dass wir in einer Kulturlandschaft den Spagat leisten müssen zwischen „Schützen und nutzen“, also die Wälder zu erhalten und den Holz­ bedarf zu decken. Das wird sehr gut verstanden. „Die Reviere sind größer geworden. Da geht ohne die EDV gar nichts mehr.“ H U B E R T U S H A U K H u b E R T U S H A U K Hubertus Hauk (55) hat seinen Beruf schon geliebt, bevor er Förster geworden ist. Die Frage, wie so etwas geht, findet eine einfache Antwort: Der Vater, der Großvater, der Urgroßvater, der Ururgroßvater … alle waren Förster. Er stellt die siebte Generation in der Försterfamilie, ist im Spes­ sart geboren, auf den Na­ men Hubertus, des Heiligen der Jagd, getauft und passi­ onierter Jäger. Mehr Forst­ mann geht nicht. Forstrevier Breitenbrunn, hubertus.hauk@baysf.de 30 Der Spessart W aldarbeit

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