Headerimage

Wiedervernässung des „Ramsfluhmoos“

Der Forstbetrieb Sonthofen hat im gleichnamigen Revier ein bisher sehr erfolgreich verlaufenes Moor-Renaturierungsprojekt initiiert. Dabei wurde das sogenannte Ramsfluhmoos wiedervernässt. Im Rahmen einer Zustandserfassung der Hoch- und Niedermoore in seinem Revier wurde der zuständige Revierleiter Rainer Ruf auf das gestörte „Ramsfluhmoos“ aufmerksam. Aufgrund der Größe des Moores und dem noch weitgehend von Gehölzen freien Hochmoorkern sah er trotz zahlreicher Entwässerungsgräben die Möglichkeit der Renaturierung.

In Kooperation vor allem mit dem Bergwaldprojekt e.V., aber auch mit Hilfe von Soldaten der Bundeswehr sowie mit eigenen Waldarbeitern und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wurden die Entwässerungsgräben mittels zahlreicher Dämme nach und nach verschlossen. Der Bau der Dämme erwies sich, in Abhängigkeit von der Torfmächtigkeit, als sehr aufwändig.

Bereits im Jahr 2004 wurde in einer Diplomarbeit die positive Wirkung der Dämme auf den Zustand des Moores nachgewiesen. Der Moorwasserspiegel ist wieder angestiegen. Auch die Vegetation hat sich verändert. Typische Hochmoorpflanzen wie z. B. die Rosmarinheide oder das Scheidige Wollgras kommen wieder häufiger vor. Die verschlossenen Entwässerungsgräben wachsen langsam mit Torfmoosen zu.

Das renaturierte Moor ist sukzessive in der Lage, seine vielfältigen Funktionen zu erfüllen. Regenwasser wird zu Hochwasserzeiten im Moorkörper zurückgehalten und das zur globalen Erwärmung beitragende Kohlenstoffdioxid wird im Torf langfristig gebunden. Zudem bietet das Moor zahlreichen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten wertvollen Lebensraum.

Das Projekt wurde in den Jahren 2001-2008 durchgeführt und vom Freistaat Bayern im Rahmen der Besonderen Gemeinwohlleistungen gefördert.