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Biotopverbund Scheere

Das Biotopverbundprojekt Scheere ist die erfolgreiche Umgestaltung einer stark wassergeprägten ehemaligen Windwurffläche in ein Mosaik von Trocken- und Feuchtbiotopen. Im Jahr 2010 wurden auf mehr als 4 ha alte Entwässerungsgräben verschlossen, insgesamt über 30 Kleingewässer angelegt und auf trockenen Stellen Wurzelhaufen als Strukturelemente für Reptilien und Kleinsäuger aufgeschichtet. Am Rand der Fläche pflanzten freiwillige Helfer des Fichtelgebirgsvereins eine Hecke aus heimischen Gehölzen, die sie regelmäßig pflegen. Das Ziel des Projekts Scheere war eine Förderung der Artenvielfalt, aber auch eine spezielle Hilfe für bedrohte Arten wir Schwarzstorch, Auerhuhn und Kreuzotter.

Die Fläche entwickelte sich innerhalb von nur drei Jahren zu einem Zentrum der Artenvielfalt am Westhang des Fichtelgebirges. An den Kleingewässern wächst eine ausgeprägte Ufervegetation, teilweise beginnt schon eine Vermoorung mit Torfmoosen. Im Rahmen eines Monitoringprojekts, welches von Diplom Biologe Dr. Wolfgang Völkl im Jahr 2013 durchgeführt wurde, sind insgesamt 21 Libellenarten nachgewiesen worden, darunter die vom Aussterben bedrohte Große Moosjungfer (Foto). Auf der Fläche brüteten Krickente, Waldschnepfe und Baumpieper, der Schwarzstorch nutzte sie aufgrund des Amphibienreichtums regelmäßig zur Nahrungssuche. Auch die Kreuzotter kann regelmäßig beobachtet werden, dazu kommen viele typische Waldtagfalteraten und neun Heuschreckenarten.

Das Projekt "Biotopverbund Scheere" stellt damit ein landesweit herausragendes Beispiel dar, wie sich durch gezielte Maßnahmen die Artenvielfalt im Wald deutlich erhöhen lässt.