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Naturwaldreservat Schlosshänge

Buchenwald mit Edellaubbäumen im Oberpfälzer Wald

Das Naturwaldreservat Schlosshänge ist Teil des FFH-Gebiets (Fauna-Flora-Habitat) »Blockschuttwälder am Pleysteiner Sulzberg« im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Es ist 39,3 Hektar groß und wurde im Jahr 1992 als Naturwaldreservat aus-gewiesen. Die Schlosshänge liegen im Staatswald auf 620 bis 730 m über dem Meeresspiegel und werden durch den Forstbetrieb Flossenbürg der Bayerischen Staatsforsten betreut.

STANDORT  

Nördlich der Autobahn A6, kurz vor der deutsch-tschechischen Grenze erhebt sich der Pleysteiner Sulzberg. Die Schlosshänge gründen auf Gneisgestein des Inneren Oberpfälzer Waldes und sind zum Teil mit Blockschutt aus dem Pleistozän überlagert. Das Ausgangsgestein verwittert zu Braunerden von geringer bis mittlerer Tiefe und ist immer wieder mit Gesteinsblöcken durchsetzt. Das Alleinstellungsmerkmal des Naturwaldreservats Schlosshänge in der Region ist der gut ausgeprägte Blockschuttwald mit Edellaubholz, welcher auf Standorten mit Block-Humus-Boden oder Block-Lehm-Mosaiken stockt. 

WALDGESELLSCHAFTEN DES NATURWALDRESERVATS  

Es handelt sich um Wälder der natürlichen Waldgesellschaften des Bergland-Hainsimen-Buchenwaldes und des Eschen-Bergahorn-Block- und Steinschuttwaldes. Der Edellaubholz-Blockschuttwald ist der Beste seiner Art im Oberpfälzer Wald und ist autochton. Das Edellaubholz wird auf 20 % Baumartenanteil geschätzt, wobei dieser Wert voraussichtlich abnehmen wird, da ohne menschliches Zutun die Baumart Buche das Feld übernimmt. Im Naturwaldreservat werden keine Holzerntemaßnahmen mehr durchgeführt und ebenso wird auf künstliche Verjüngung verzichtet, um natürliche Prozesse der Waldentwicklung beobachten zu können.

Deutlich wird der Baumartenwechsel in der jungen Baumgeneration, wenn man bei einer Wanderung auf dem Nurtschweg den Blick vom Altbestand abwendet und gen Boden richtet: Die Naturverjüngung besteht nahezu ausschließlich aus Buche. Der Grund dafür ist überwiegend das mangelnde Licht, das auf den Waldboden fällt. Der schattentolerante Buchensämling duldet den Halbschatten unter dem nahezu geschlossenen Kronendach der Altbäume im Gegensatz zu den lichtliebenden Edellaubhölzern.

WALDENTWICKLUNG

Ziel der Naturwaldreservate ist, die vorkommenden natürlichen Waldgesellschaften und ihre Standorte in ihrer natürlichen Entwicklung zu erforschen und daraus Erkenntnisse für die naturnahe Forstwirtschaft zu gewinnen. Zuständig dafür sind Wissenschaftler der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft. Sie erheben in regelmäßigen Ab-ständen Daten zur Vegetation, zum Holzvorrat und dem Totholzanteil im Schutzgebiet

SO FINDEN SIE HIN

Von Waidhaus aus fahren Sie auf der Staatsstraße St2154 nach Norden Richtung Georgenberg. Im Wald ist rechterhand ein Wanderparkplatz ausgeschildert. Dort können Sie Ihr Fahrzeug abstellen und wandern zunächst am Forstweg entlang, bis Sie auf die gelb-rot-gelbe (horizontale) Markierung des Nurtschweg treffen. Dieser Wanderweg führt bergauf quer durch das Naturwaldreservat und am Rastplatz „Altes Schloß“ vorbei, um das sich eine alte Sage rankt. Bereits am Wanderparkplatz können Sie die Geschichte auf einer Schautafel nachlesen.