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Naturwaldreservat Mannsberg

Das Naturwaldreservat Mannsberg liegt in der Gemeinde Königstein im Landkreis Amberg-Sulzbach im FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat) »Wellucker Wald nördlich Königstein«. Es befindet sich im Staatswald und wird durch den Forstbetrieb Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten betreut. Die 35,5 Hektar große Fläche wurde im Jahr 1994 als Naturwaldreservat ausgewiesen. 

STANDORT  

Kalk- und Dolomitfelsen prägen das Landschaftsbild auf der Kuppenalb des nördlichen Frankenjura. Entstanden sind diese Kuppen aus Korallenriffen und aus Bodensedimenten. Sie bildeten sich im flachen Jurameer vor rund 150 bis 200 Millionen Jahren. Aus ihnen entwickelten sich im Laufe der Zeit trockene bis mäßig frische Humuskarbonatböden sowie Kalkverwitterungslehme.

WALDGESELLSCHAFTEN DES NATURWALDRESERVATS  

Auf diesen gut nährstoffversorgten Böden haben sich bei einer höheren, wasserspeichernden Bodenauflage artenreiche Waldmeister-Buchenwälder ausgebildet. Auf den trockenen Felsen kommen Orchideen-Buchenwälder vor. An den Felsabbrüchen stellen sich vermehrt Edellaubhölzer wie Esche, Berg- und Spitzahorn, Sommerlinde und einzelne Ulmen ein. Diese Baumarten bilden den Eschen-Bergahorn-Blockschuttwald.

ÖKOLOGISCHE BESONDERHEITEN  

In der Bodenvegetation finden sich als typische Vertreter Waldmeister und Frühlingsplatterbse. Daneben wächst auf den Kalkböden die Eibe als heimische Nadelbaumart.

Unter den langen, schlanken Buchen finden Schwarzspechte immer wieder geeignete Bäume, in denen sie ihre Höhlen anlegen können. Davon profitiert die Hohltaube, die ungenutzte Höhlen als Nachmieterin bezieht.

PILZE

Die Milchlinge wie der Fleischblasse Milchling unterstützen als Mykorrhiza-Partner die Buchen bei der Wasser- und Nährstoffversorgung. Daneben finden sich zahlreiche Holzpilzarten. Als Rarität gilt der Filzige Zähling, der bevorzugt an stärkerem, liegendem Totholz vorkommt. Typisch für das Reservat sind Zunderschwamm und Rotrandiger Baumschwamm. Diese beiden großen Konsolenpilze leisten einen wichtigen Beitrag bei der Zersetzung des Totholzes.

WALDENTWICKLUNG  

In regelmäßigen Abständen finden forstliche Inventuren im Reservat statt. Dabei wird die Entwicklung des Holzvorrats, des für viele Tier- und Pilzarten wichtigen Totholzes und der Verjüngung von Bäumen und Sträuchern untersucht.

Die letzte Inventur im Jahr 2007 ermittelte einen durchschnittlichen Holzvorrat von 373 Festmeter pro Hektar. Die wichtigste Baumart auf der Fläche ist die Buche, deren Anteil im Jahr 2007 bei 55 Prozent lag. In einigen Teilen des Reservats befinden sich noch jüngere, fichtenreiche Bestände aus der Zeit der forstlichen Bewirtschaftung. Die Totholzmenge ist seit 1994 von sieben auf rund 20 Festmeter pro Hektar angestiegen. 

SO FINDEN SIE HIN   

Sie erreichen das Naturwaldreservat Mannsberg nur zu Fuß über eine Forststraße vom Parkplatz an der B 85 auf halber Strecke zwischen Edelsfeld und Auerbach i. d. OPf. nördlich von Lunkenreuth.

Nähere Informationen finden Sie in der Randspalte!

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