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Naturwaldreservat Fichtelseemoor

Das Naturwaldreservat Fichtelseemoor liegt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) „Schneeberggebiet mit Fichtelseemoor“, im Naturraum „Hohes Fichtelgebirge“ (Landkreis Bayreuth).Das Reservat befindet sich im Staatswald und wird durch den Forstbetrieb Fichtelberg der Bayerischen Staatsforsten betreut. Die 55,2 ha große Fläche ist Teil des gleichnamigen Naturschutzgebietes „Fichtelseemoor“ und wurde im Jahr 1978 als eines der ersten Naturwaldreservate in Bayern ausgewiesen.

STANDORT  

Einst dehnte sich das Fichtelseemoor im Sattel zwischen Ochsenkopf und Schneeberg in einer Höhe von ca. 750 m rund um den Fichtelsee aus.

Seit 1792 wurde das Moor systematisch entwässert und großflächig Torf abgebaut. Heute ist der Torfabbau längst eingestellt.

Obwohl durch die Entwässerung die Hochmoorentwicklung beeinträchtigt ist, lebt hier eine Gemeinschaft von seltenen, spezialisierten Tier- und Pflanzenarten.

So findet sich im Naturwaldreservat der größte und am besten erhaltene Spirkenbestand in ganz Oberfranken in enger Verbindung mit Übergangs- und Flachmooren, Seggensümpfen und Heidevegetation.

WALDGESELLSCHAFTEN DES NATURWALDRESERVATS  

Typisch für die nassen, nährstoffarmen und sauren Hochmoorböden ist eine dichte Moos- und Krautschicht aus Torfmoosen, Besenheide, Sonnentau, Heidel-, Preisel-, Rausch- und Moosbeeren. Örtlich gedeihen Orchideenarten wie das Fuchs-Knabenkraut.

Die Spirke, eine hochwüchsige Bergkiefer, kommt nur auf wassergesättigtem Torfboden vor. Auf Standorten wie dem Fichtelseemoor bildet sie den sogenannten „Spirken-Moorwald“. Im Randbereich und auf trockeneren Teilflächen des Naturwaldreservats dominiert ein „Preiselbeer-Fichten-Tannen-Kiefernwald“.

ÖKOLOGISCHE BESONDERHEITEN

Moore haben aufgrund ihrer Kohlenstoff- und Wasserspeicherkapazität eine große Bedeutung für ein stabiles Klima. Neben speziellen Pflanzenarten - unter anderem Schwarze Krähenbeere, Rosmarinheide und Moosbeere - bewohnen seltene Käfer und Moorlibellen, wie die Alpen-Smaragdlibelle, diesen einzigartigen Lebensraum. Viele Schmetterlingsarten bereichern das Biotop. Auch für Vogelarten bildet das Hochmoor ideale Aufzucht- und Lebensbedingungen und hat wichtige Funktionen als Trittstein, z.B. für Auerhühner.

WALDENTWICKLUNG 

In regemäßigen Abständen finden forstliche Inventuren im Reservat statt. Dabei werden u.a. die Baumartenzusammensetzung und die Entwicklung des Holzvorrats sowie des für viele Tier- und Pilzarten wichtigen Totholzes untersucht.

Bei der letzten Inventur zeigte sich zum wiederholten Mal eine Erhöhung des Holzvorrats auf mittlerweile (2013) 260 Festmeterje Hektar.

Der Anteil der zuwachsschwachen Spirke nimmt immer weiter ab ( 9 %), während die Fichte ihren Anteil zunehmend erhöhen kann. Die Fichte ist damit mit einem Anteil von derzeit rund 82 % die dominierende Baumart im Reservat.

Als weitere Baumarten neben Fichte und Spirke kommen mit geringeren Anteilen Kiefer, Birke und Vogelbeere vor.

Der Totholzvorrat beläuft sich derzeit auf 27 Festmeter je Hektar.

Da im Naturwaldreservat der Mensch in die natürliche Entwicklung des Waldes nicht eingreift, wird im Laufe der Zeit aus dem „Spirken-Moorwald“ ein Hochmoor-Fichtenwald entstehen. Dieser stellt den stabilen Endzustand der langen Vegetationsentwicklung auf einem durch Menschen beeinflussten Hochmoorstandort dar.

SO FINDEN SIE HIN       

Das Naturwaldreservat Fichtelseemoor liegt im Fichtelgebirge zwischen Ochsenkopf und Schneeberg unweit der Bundesstraße B303 und des Fichtelsees. Vom Seehaus-Parkplatz an der B303 führt ein bequemer Wanderweg durch das Naturwaldreservat zum Fichtelsee.

Nähere Informationen finden Sie in der Randspalte!

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