Auf dem Höhenzug der Waldabteilung „Horn“ erstreckt sich auf einer Fläche von mehreren hundert Hektarn ein wunderschöner Laubwald auf den Ausläufern eines sog. „Schotterriedels“. Die typische Landschaftsform des tertiären Schotterriedel- und Hügellandes rund um Zusmarshausen ist gekennzeichnet durch einen Wechsel von Höhenrücken, die von Bachtälern durchschnitten werden. Diese Höhenrücken, genannt Riedel, bildeten sich während der letzten Eiszeit als große Ablagerungen von Schotter und Geröll, welche die Schmelzwasser alpiner Gletscher weit in das Alpenvorland hinaus transportierten.

Der Waldlehrpfad wurde im Jahr 2013 neu gestaltet und lädt an 17 unterschiedlichen Stationen zum lernen, erfahren und zum Walderleben ein. Der Besucher wird über vielerlei Themen wie Totholz, Energieholz oder die verschiedenen Baumarten informiert, kann aber auch - auf einer bequemen Holzpritsche liegend - das Kronendach und das Rauschen der Blätter genießen oder seine musikalischen Fähigkeiten auf dem Holzxylophon erproben. 

Gleich zu Beginn der 2,5 km langen Strecke bietet sich dem Besucher ein besonderes Naturerlebnis: Der Weg startet in einem 250 Jahre alten Buchenwald, einem der seltenen „Klasse 1-Wälder“ Mittelschwabens. Klasse 1-Wälder sind eine Rarität in Bayern und bezeichnen naturnahe Waldbestände, deren Bäume ein Alter von mindestens 180 Jahren aufweisen. Sie sind wichtige Rückzugsräume unter anderem vieler seltener Tier- und Pflanzenarten, und übernehmen deshalb auch entscheidende Funktionen als "Quellgebiete" für die Wiederbesiedlung anderer Waldflächen. Für die Sicherung der Biodiversität hat der Erhalt dieser Waldbestände eine herausragende Bedeutung. Hier am Horn konnte sich der Laubwald in früheren Jahrzehnten vermutlich deshalb halten, da zum einen die steilen Einhänge eine Umwandlung in Nadelholz erschwerten und zum anderen seine Ortsnähe die primäre Nutzung als Brennholzlieferanten bedingte.