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Wanderschäferei Klemens Ross im Bayerischen Staatswald

Rothenbuch, 11. August 2015 - Im Forstbetrieb Rothenbuch sind 450 Merinoschafe im „Mäusgrund“, einem Seitental des Hafenlohrtals  unterwegs. Sozusagen als „Biorasenmäher“. Wanderschäfer Klemens Ross ist glücklich, dass er in dem Talgrund noch eine frische Weide für seine Schafe nutzen kann – derzeit gibt es wegen der Trockenheit davon wenig. Auch der Forstbetrieb Rothenbuch ist zufrieden, denn beim Naturschutz und der Landschaftspflege sind Schafe fleißige Helfer: Sie fressen nur einen Teil der Vegetation und schaffen so Platz, damit seltene Arten gedeihen können. In Ihrer Wolle verfangen sich zudem Pflanzensamen und werden von den Schafen verbreitet. „Schafe sind sehr gute Landschaftsgärtner“ lobt Jann Oetting, Forstbetriebsleiter von Rothenbuch seine vierbeinigen Gäste „und nebenbei profitiert der Naturschutz im Staatswald, weil wir so auf intelligente Art die Täler offenhalten!“.

Wenn die Täler nicht regelmäßig beweidet oder gemulcht werden, wachsen sie schnell zu und werden Wald. „Die Spessartlandschaft lebt von der Abwechslung zwischen herrlichen Mischwäldern und romantischen Tälern – dass das so bleibt, dafür sorgen wir Förster!“ erklärt Jann Oetting weiter.

Im Forstbetrieb Rothenbuch weiden aber nicht nur Schafe. Auch Rinder halten die Täler frei. Früh morgens und abends kommen auf die offenen Waldtäler und Waldwiesen aber gerne die Waldbewohner zum Fressen: V.a. Rotwild nutzt die Flächen, wenn es nicht gestört wird. „Da gilt es dann einen Ausgleich zu finden, zwischen den Landwirten, Schäfern und den Ansprüchen der Wildarten. Aber das gelingt uns im Forstbetrieb Rothenbuch recht gut“, zeigt sich Oetting zufrieden.

Seit 1980 hat sich die Zahl der Wanderschäfer in Unterfranken von 135 auf heute 63 mehr als halbiert. In Bayern leben mehr Schafe, als sonst wo in Deutschland: Knapp 230.000 – davon die meisten in Unterfranken!