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Waldnaturschutz bei den Bayerischen Staatsforsten

Exkursion der Arbeitsgemeinschaft naturgemäße Waldwirtschaft in den Forstbetrieb Sonthofen 

Unterkürnach, 18. Mai 2015 - Im Rahmen der Jahrestagung der süddeutschen Landesverbände des ANW, der Arbeitsgemeinschaft naturgemäße Waldwirtschaft, besuchten rund 180 Forstleute aus Deutschland, Österreich und der Schweiz das Allgäu. Ausgangspunkt der Tagung war die Iberghalle in Maierhöfen, von der aus am Freitag und Samstag unter dem Thema „Waldwirtschaft und Waldökologie im naturgemäßen Verbund“ Wälder der Stadt Isny und der Osterwaldgenossenschaft in Baden-Württemberg sowie der Waldbesitzervereinigung Westallgäu in Bayern und der Bayerischen Staatsforsten besucht wurden.

Die Bayerischen Staatsforsten waren mit einem Exkursionspunkt im Kürnacher Wald des Forstbetriebes Sonthofen vertreten. Forstbetriebsleiter Karl Kleiter und der zuständiger Revierleiter Hans Mayr führten unter dem Thema „Waldnaturschutz“ durch den Wald und zeigten anhand beeindruckender Waldbilder, welche Bedeutung Naturschutz in der Bewirtschaftung der Staatswaldflächen hat.

Im Rahmen einer naturnahen Waldwirtschaft ist es wesentlich, die Belange des Naturschutzes auf der Waldfläche mit zu berücksichtigen und damit einen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der biologischen Vielfalt in unseren Wäldern zu leisten. Unter den Exkursionsteilnehmern wurde die Umsetzung des Naturschutzkonzeptes anhand der gezeigten Waldbilder angeregt diskutiert.

Wesentlicher Bestandteil des Konzepts sind die Erhaltung und Schaffung von naturnahen Bergmischwäldern und einem gleichzeitigen Schutz von alten Waldbeständen, Biotopbäumen und Totholz. Gerade alte Bäume sind ökologisch besonders wertvoll, da sie als Lebensraum für Höhlenbrüter, holzbewohnende Insekten, Pilze und speziell Flechten unverzichtbar sind.  

Besonders beeindruckend während der Exkursion war die Witzgall-Tanne. Mit über 50 Metern Höhe und einem Stammdurchmesser von 150 Zentimeter ragte die Witzgalltanne über die Exkursionsgruppe hinaus. Die rund 400 Jahre alte Tanne gilt als sogenannter „Methusalem“, ein besonders starker Baum. Als naturschutzfachlich sehr wertvoll werden solche Bäume nicht mehr genutzt und verbleiben bis zu ihrem natürlichen Ende im Wald.