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Vorstandsbesuch im Forstbetrieb Rothenkirchen

Bei einem Besuch im Forstbetrieb Rothenkirchen ließ sich der neue Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten über spezielle Frankenwaldthemen informieren. Von links: Forstrevierleiter Dieter Sonntag, Personalratsvorsitzender Baptist Fischer, Servicestellenleiter Stefan Wittenberg, Büroleiterin Angela Zielowski, Vorstand Martin Neumeyer, Forstbetriebsleiter Peter Hagemann.

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Rothenkirchen, 12. Mai 2016 - Im Rahmen seiner Besuche aller 41 Forstbetriebe der Bayerischen Staatsforsten kam der Vorstandsvorsitzende des bayerischen „Waldunternehmens“, Martin Neumeyer, zum ersten Mal in den westlichen Frankenwald. Nach ausführlicher Diskussion mit allen Beschäftigten des Forstbetriebes Rothenkirchen stand auch der Besuch eines groß angelegten Naturschutzprojektes im Forstrevier Tettau auf dem Programm.

Seit rund einem Jahr steht Martin Neumeyer dem Vorstand der Bayerischen Staatsforsten vor. Für das erste Geschäftsjahr hat er sich einiges vorgenommen: In jedem Forstbetrieb will er mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesprochen und sich persönlich mit regionaltypischen Waldthemen vertraut gemacht haben. Nachdem er bereits im vergangenen Sommer den Forstbetrieb Nordhalben besucht hatte, war jetzt der Forstbetrieb Rothenkirchen an der Reihe. „Genau zum richtigen Zeitpunkt“, wie Forstbetriebsleiter Peter Hagemann betonte. Mit der Fertigstellung des neuen Besprechungsraumes sei eine Reihe von zukunftsorientierten Investitionen in das denkmalgeschützte Forstbetriebsgebäude an der B 85 abgeschlossen worden. „Ein echtes Schmuckstück und repräsentatives Aushängeschild der Bayerischen Staatsforsten“ nannte Neumeyer das vor über 100 Jahren als Rentamt des Freistaates gebaute Haus, das bereits nach dem Ersten Weltkrieg zum Forstamtssitz wurde und heute als Schaltzentrale des Forstbetriebes Rothenkirchen mit Zuständigkeit für den Staatswald zwischen Thüringer Grenze und dem „Gottesgarten“ am Obermain dient.

Und der neue Besprechungsraum Bestand beim Betriebsbesuch gleich seinen ersten „Härtetest“:  Über 50 anwesende Beschäftigte des Forstbetriebes fanden ausreichend Platz für eine ganztägige Betriebsversammlung mit ausführlicher Diskussion mit dem Vorstandsvorsitzenden. Diesen Umstand nahm Personalratsvorsitzender Baptist Fischer gleich zum Anlass, um auf die wichtige Funktion der Staatswaldbewirtschaftung für die Arbeitsplätze in der Region hinzuweisen. Und auch die künftige Personalpolitik des Unternehmens stand bei den Ausführungen von Martin Neumeyer im Mittelpunkt, der über „strukturelle Verbesserungen im Personalbereich“ als Teil eines neuen Unternehmenskonzeptes informierte. Neben Weiterentwicklungsmöglichkeiten für Beschäftigte und der allgemeinen Attraktivität des Forstunternehmens als Arbeitgeber standen auch ganz praktische Maßnahmen auf dem Programm: So wird über die künftige Ausstattung aller Waldarbeiter mit Smartphones die umfassende Kommunikation auch bis in den letzten Winkel des Staatswaldes sicher gestellt.

Nachdem man sich darüber hinaus mit wichtigen Herausforderungen der Waldbewirtschaftung in der Region, wie dem Waldumbau im Frankenwald und der wachsenden Bedeutung der Waldfunktionen für die Gesellschaft „im Saale“ beschäftigt hatte, stand ein wichtiger Außentermin im Forstrevier Tettau auf der Tagesordnung: Stellvertretend für zahlreiche Naturschutzprojekte stellte Revierleiter Christian Goldammer eine über mehrere Jahre angelegte aktive Biotopverbesserung entlang der Frankenwaldbäche vor. In Abstimmung mit der Naturschutzbehörde und vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kulmbach als „Besondere Gemeinwohlleistung“ des Freistaates gefördert, werden hier Talbereiche von Fichten freigestellt, Tümpel und Nassbiotope angelegt und naturnahe Erlenbestockungen begründet. Begleitet werden die Maßnahmen von den Forschungsergebnissen eines Quellprojektes der Uni Bayreuth, der Fischereifachberatung von Oberfranken und regelmäßigen eigenen Wasseruntersuchungen. Ziel ist bei allmählichem Rückgang der Wasserversauerung der vergangenen Jahrzehnte eine Wiederansiedlung verschwundener Fischarten und damit ein Schluss der Nahrungskette bis hin zu Schwarzstorch und Fischotter. „Ein vorbildliches Projekt mit vielen Beteiligten und einer großen Signalwirkung für den gesamten Frankenwald“, lobte Vorstand Neumeyer die bisherigen Arbeiten in den vergangenen drei Jahren, die auch in Zukunft fortgesetzt werden sollen.