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Verhüllte Hackschnitzelgebirge bei Bischofsgrün

Ewald Vogel, Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten, überprüft die Abdeckplanen am Hackschnitzellager in Bischofsgrün

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Bayerische Staatsforsten lagern umweltfreundlichen Brennstoff

Bischofsgrün, 20. Juli 2018 – An der B 303 bei Bischofsgrün liegt derzeit ein auffälliger Berg unter grünen Stoffbahnen. Dort lagern die Bayerischen Staatsforsten Holzhackschnitzel.

Gut 70 Meter lang ist der in grüne Stoffbahnen verhüllte „Bergrücken“ zwischen der B303 und dem Hotel Kaiseralm nördlich von Bischofsgrün. Das Bild erinnert ein wenig an die spektakulären Kunst­aktionen vom Verpackungskünstler Christo, der vor einigen Jahren das Brandenburger Tor und den Reichstag in Berlin mit Tüchern verhüllte. Hier im Fichtelgebirge hat die Verpackung aber keinen künstlerischen Anspruch, sondern ganz praktische Gründe, wie Martin Hertel, stellvertretender Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg erklärt: „Wir lagern hier 1.500 Kubikmeter Holz-Hackschnitzel bester Qualität unter einem diffusionsoffenem Vlies, quasi einer atmungsaktive Regenjacke für Holz. Das Gewebe verhindert, dass Regenwasser hineinsickert, gleichzeitig lässt es aber Wasserdampf entweichen, so dass die Hackschnitzel in den nächsten Wochen abtrocknen.“

Hackschnitzel aus Waldresthölzern sind ein wertvoller, nachwachsender Rohstoff, der CO2-neutral verbrennt, also nur so viel vom klimaschädlichen Kohlendioxid freisetzt, wie vorher beim Wachstum des Baumes aus der Luft entnommen wurde. Das Hackgut aus den Wäldern rund um den Ochsenkopf entstand aus anderweitig nicht verwertbaren Fichtenhölzern, die im Laufe des Frühjahrs und Sommers angefallen sind. Um waldschädlichen Insekten wie dem Borkenkäfer möglichst wenig Brutraum zu überlassen, lies der Forstbetrieb Fichtelberg das Gipfel- und Bruchholz entasten. Dadurch bleiben die grünen Nadeln und damit den Großteil der wichtigen Nährstoffe im Wald. Das übrig geblieben, fast reine Holz wurde aus dem Wald heraustransportiert und von großen Häckslern zerkleinert.

Diese Premium-Hackschnitzel werden voraussichtlich im nächsten Winter zur Firma WunBioenergie bei Wunsiedel transportiert. Dort werden sie zermahlen und zu Holzpellets verarbeitet.

Insgesamt rechnen die Fichtelberger Förster in diesem Jahr mit einem Anfall von ca. 25.000 m³ Hackschnitzel, was energetisch etwa 2 Millionen Liter Heizöl entspricht und die Umwelt vor einem Ausstoß von  5.000 t Kohlendioxid aus fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Öl bewahrt.  

„Bitte betreten Sie die Abdeckungen auf den Hackschnitzel-Lagern nicht“ appelliert Martin Hertel an Besucher des Lagerplatzes. „Sie vermeiden dadurch, dass die Planen beschädigt werden und Wasser eindringen kann.“