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Tag der Forst- und Holzwirtschaft im Bayerischen Landtag: Holz bewegt...

Podium mit Dr. Rudolf Freidhager, Vorsitzender des Vorstands Bayerische Staatsforsten (2. v.l.) | Rechte am Bild: © Robert Götzfried

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Pressemitteilung proHolz Bayern

Regensburg, 24. Oktober 2014 - Anlässlich der mobilen Ausstellung „schauholz“ am Bayerischen Landtag organisierte das Branchenbündnis proHolz Bayern gemeinsam mit den Verbänden und Organisationen im Cluster Forst und Holz am 22. Oktober 2014 einen Parlamentarischen Abend. Unter dem Motto „Holz bewegt ländliche Räume“ wurde gemeinsam mit Branchenvertretern und Abgeordneten über die Bedeutung der Top- Branche Forst- und Holzwirtschaft diskutiert. Dabei stellte sich der ganze Cluster Forst Holz Papier geschlossen hinter das Prinzip „Schützen und Nutzen auf ganzer Fläche“. Die Parlamentarier konnten sich durch die Beiträge von Wissenschaftlern und Vertretern der gesamten Wertschöpfungskette Wald- Forst-Holz ein gutes Bild von der Forstwirtschaft und den ökologischen, ökonomischen und sozialen Leistungen machen. Die Bedeutung aktiver Forstwirtschaft im ländlichen Raum, beim Klimaschutz und für die Beschäftigungswirkung waren die wichtigsten Themen bei den Ausführungen von Waldbesitzern und Vertretern von holzverarbeitenden Handwerks- und Industriebetrieben. 

Am Vormittag hatte Staatsminister Brunner im Landwirtschaftsausschuss die Ergebnisse der Bundeswaldinventur III vorgestellt. Die Branche sieht sich durch die Inventurergebnisse darin bestätigt, dass das verantwortungsbewusste Wirtschaften der bayerischen Waldbesitzer und das Prinzip der naturnahen Forstwirtschaft funktioniert. Daher ging es an diesem Abend darum, die Politiker erneut für den bayerischen Weg in der Waldbewirtschaftung „Schützen und Nutzen auf ganzer Fläche“ zu gewinnen. „Trotz der eindrucksvollen Bestätigung durch die BWI ist die Branche und auch die Politik gehalten, aufzuklären und das Thema zu versachlichen. Mit dieser Motivation sind wir im Landtag zusammengekommen“, erklärte Prof. Dr. Dr. habil. Gerd Wegener, Sprecher der Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern. 

Nachhaltige Forstwirtschaft und Holznutzung – Vorteile für Wertschöpfung, Biodiversität und Klimaschutz   

Schon bei der Eröffnung hob die Vorsitzende des Agrarausschusses Angelika Schorer die Bedeutung des Bauens mit Holz in Bezug auf Klimaschutz, Wohngesundheit und Arbeitsplätze hervor. Gerade im ländlichen Raum hat der Cluster mit 190.000 Beschäftigte und 38 Mrd. € Umsatz eine besondere wirtschaftliche Bedeutung für Bayern. „Ich setze mich daher für einen starken Holzbau gerade im öffentlichen Bereich genauso ein wie für eine aktive Forstwirtschaft auf ganzer Fläche“, so Schorer. 

Waldnaturschutz – Forstwirtschaft und Naturschutz gehen Hand in Hand   

Das zeigte auch Prof. Dr. Reinhard Mosandl von der TU München in seinem Impulsvortrag, der das Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Waldbewirtschaftung aus globaler Sicht beschrieb. „Der integrative Ansatz des Schützens und der Nutzung im Rahmen einer nachhaltigen, multifunktionalen Forstwirtschaft funktioniert, die Artenvielfalt ist höher als durch Stilllegungen“, konstatierte Prof. Mosandl. Nichtsdestotrotz wird die Forstwirtschaft in Bayern politisch und gesellschaftlich kontrovers diskutiert. Wald gerät ins Visier unterschiedlicher Interessen: Erholungssuchender, Naturschützer, Holzunternehmern, Förster und Waldbesitzer. Die anschließende Podiumsdiskussion bot den Vertretern der Wertschöpfungskette Gelegenheit, ihre Sicht darzulegen und Forderungen in Richtung Politik zu äußern. Die Naturnähe der bayerischen Wälder ist das Ergebnis der seit Generationen nachhaltigen Waldbewirtschaftung. 2,6 Millionen Hektar Waldflächen gibt es in Bayern. Bewirtschaftet werden diese von den Bayerischen Staatsforsten, vielen Kommunen und rund 700.000 privaten Waldbesitzern. 55 Prozent der Waldfläche Bayerns sind im Privateigentum. Bewirtschaftungsauflagen und Flächenstilllegungen, wie seitens der Naturschutzverbänden gefordert werden, hemmen hingegen die Motivation und Eigeninitiative der Waldbesitzer in Bayern. „Wie die Bundeswaldinventur zeigt, brauchen wir nicht mehr Staat in den Wäldern, sondern gesichertere Eigentumsverhältnisse“, so Bernhard Weiler, Waldpräsident des Bayerischen Bauernverbandes. Ein entscheidender Punkt im Hinblick auf aktuelle Diskussionen um einen möglichen Nationalpark Steigerwald. Dr. Rudolf Freidhager, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten AöR stellte bei der Diskussion um den Einfluss der Naturschutzverbände klar: „Die Wissenschaft untermauert, dass unser bayerisches integratives Konzept von Schützen und Nutzen der richtige Weg ist“. 

Holz aus der Heimat stärkt die bayerische Wirtschaft   

Die Nutzung von heimischem Holz versorgt die Menschen mit sicheren und qualifizierten Ausbildungsund Arbeitsplätzen. „Die Produktion und der Transport von Holz erfolgen auf kurzen Wegen. Die Arbeit und auch die Wertschöpfung bleiben damit in der Region“, so Norbert Harrer, Forstunternehmer, im Gespräch mit Abgeordneten. Im Freistaat wächst mehr Holz nach, als geerntet wird. Jede Sekunde ein Kubikmeter Holz. Um auch weiterhin die Wirtschaftskraft im ländlichen Raum zu erhalten und Holz aus der Region zu verarbeiten, ist die Versorgung mit Holz ein entscheidender Faktor. In diesem Zusammenhang ist die Aktivierung der Waldbesitzer ein wichtiges Thema. „Weiterhin werden wir Sägewerker uns Gedanken über zukunftsfähige Geschäftsmodelle und Produkte machen müssen“, erklärt die Sägewerksbesitzerin Christine Weinmüller. 

Holz als Beitrag zu Energiewende und Klimaschutz   

Der Roh-, Bau-, Werk- und Energiestoff Holz, der in Bayerns Wäldern wächst, ist aber auch ein Schlüssel zur Lösung zukünftiger Herausforderungen wie der Energiewende und dem Klimaschutz. „Für uns ist die regionale und nachhaltige Versorgung mit Durchforstungsholz, insbesondere Nadelschwachholz lebensnotwendig“, stellte Helfried Müller, UPM GmbH, heraus. Müller ist deshalb die Kommunikation und der Austausch mit den verschiedenen Waldbesitzern sehr wichtig. Wälder binden Kohlenstoff, vermindern damit den Treibhauseffekt, liefern den nachwachsenden Rohstoff Holz und sind eine bedeutende regenerative Energiequelle. „Holz ist für die Energieversorgung in Deutschland bedeutender als Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft zusammen! Und gerade Pellets sind für den Wärme- und Heizungsmarkt besonders effizient und emissionsarm“, berichtete der Geschäftsführer des Deutschen Energieholz- und Pelletverbandes Martin Bentele. „Wir müssen mit unseren Botschaften an die Gesellschaft und die Politik, deshalb unterstützen wir proHolz Bayern“, so Bentele weiter. Abschließend betonte Architekt Florian Lichtblau die hohe Klimaschutzleistung sowohl der Forstwirtschaft als auch des Bauens mit Holz: „Uns bleibt zukünftig nichts anderes übrig, als vermehrt mit Holz zu bauen und dafür unsere Wälder sinnvoll zu nutzen. Einen anderen Weg können wir uns aus Klimaschutzgründen gar nicht mehr leisten“.

Weitere Informationen und Bildmaterial zur der Veranstaltung von pro Holz Bayern im Bayerischen Landtag unter: http://www.proholz-bayern.de/parlamentarischer-abend.html  

Über proHolz Bayern   
Führende Verbände der Forst- und Holzwirtschaft in Bayern haben sich im Juli 2011 mit den Bayerischen Staatsforsten unter dem Dach der Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen. Gemeinsam mit den regionalen Netzwerken Forst und Holz werden flächendeckend in Bayern gezielte Akzente zur sachlich fundierten Imageprofilierung gesetzt. Hinter dem Claim „Wir wirtschaften mit der Natur“ steht das Verständnis einer beweisbaren naturverträglichen Kreislaufwirtschaft.