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Staatswald als Heimat für Bienen und seltene Insekten

Frankenwald verbindet – Wald und Naturschutz

Nordhalben/Wallenfels, 25. Mai 2018 – Imker aus dem Frankenwald stellen ihre Honigbienen in den Staatswald um besten Honig zu ernten. Etwa 20 Imker haben  unentgeltliche Stellplätze für Ihre Bienen im Staatswald des Forstbetriebs Nordhalben. Weitere Imker sind mit ihren Bienen gern gesehen. Forstbetriebsleiter Fritz Maier besuchte Imker Thorsten Hugel im Staatswald des Forstreviers Zeyern bei Wallenfels und stellte dabei das Projekt „Der Wald blüht auf“ vor, das den Honig- und den vielen unterschätzten Wildbienenarten neue Lebens- und Nahrungsgrundlagen sichern soll.   Es gibt ca. 130.00 Imker in Deutschland  mit rd. 850.000 Völkern von Honigbienen. Seit etwa 10 Jahren ist die Zahl der Imker um etwa 1/3 gestiegen. Diese positive Entwicklung zeigt sich auch in Nordbayern. Einige dieser Imker stellen im Sommer Ihre Bienen vorübergehend in den Staatswald um dort Honig aus dem Wald zu produzieren. Andere haben ganzjährige Standplätze oder „Bienenhäuser“. Waldbestände mit Alttannen wie im Raum Wallenfels im Frankenwald sind von besonderem Interesse für dunklen „Tannenhonig“, Lindenbäume und ihre Blüten ergeben besonders süßen „Lindenhonig“. Forstbetriebsleiter Fritz Maier besuchte und begrüßte Imker Thorsten Hugel vom Imkerverein Kronach, der im Staatswald bei Wallenfels seine Honigbienenvölker aufgestellt hat.   Der naturnahe Staatswald mit gemischten Waldbeständen, verschiedenen Baumarten, sonnigen Bereichen entlang von Wegrändern und auf Freiflächen sowie liegendem und stehendem Totholz sowie Biotopbäumen mit Höhlen ist nicht nur für die Honigbiene interessant. Ca. 550 Wildbienenarten gibt es in Deutschland, die verschiedene Nahrungspflanzen und Nistplatzanforderungen haben. Etwa 3/4 der Wildbienenarten nisten im Boden und über 90% sind solitär, also einzeln lebende Insekten mit Brutröhren im Boden oder im Holz. Etwa die Hälfte der deutschen Wildbienenarten steht auf der Liste der gefährdeten Arten. Während die Honigbienen bis zu 3 km weit fliegen, liegt der Flugradius bei den Wildbienen mit rd. 300 m deutlich niedriger. Für sie ist eine enge Verzahnung von Blühflächen oder blühenden Waldinnenrändern und offenen Sandflächen, Rohbodenstandorten oder schütter bewachsenen Böschungen besonders hilfreich.     „Wichtig ist nicht nur das Erarbeiten unserer Naturschutzkonzepte, sondern vor allem auch ihre Umsetzung vor Ort im Wald“ betonte Fritz Maier, Forstbetriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten in Nordhalben. „Die Bayerischen Staatsforsten haben deshalb in diesem Jahr mit dem Naturschutzprojekt „Der Wald blüht auf“ begonnen. Wir bringen standortangepasstes Saatgut auf Freiflächen im oder am Wald aus und schaffen damit blühende Oasen als Nahrungs- und Rückzugsräume für viele Insekten. Die Anlage von Obstbaumgruppen, die Gestaltung von Waldrändern mit blühenden Sträuchern und Bäumen sowie sonnige Wegeränder mit blühenden Pflanzen werden den Wald als Lebensraum für Wildbienen, Honigbienen und viele weitere Insektenarten verbessern“.   Dieses Projekt wurde von den Abgeordneten des Bayerischen Landtags mit gesonderten Finanzmitteln ausgestattet und stärkt damit den Naturschutz auf der Fläche. Im Bayerischen Staatswald sollen schon in diesem Jahr in rd. 300 Revieren solche Blühflächen geschaffen werden.   Die Anlage der Flächen findet gerade statt. Hierzu wird es gesonderte Pressetermine geben.   Forstbetriebsleiter Fritz Maier dankte den Imkern und den Insektenfreunden für die Zusammenarbeit und das  bestehende Netzwerk zum Naturschutz im naturnah bewirtschafteten Staatswald. Er lobte ausdrücklich auch die Mitarbeiter der Forstbetriebe: „Ihr Engagement ist ein wesentlicher Baustein zu einem erfolgreichen Waldnaturschutz.“   Die regionalen Naturschutzkonzepte der Frankenwald Forstbetriebe stehen zum Download auf der Internetseite der Bayerischen Staatsforsten zur Verfügung: www.baysf.de/naturschutz   Imker, die Standplätze für Bienen im Wald suchen, können sich an die Forstbetriebe der Bayerischen Staatsforsten wenden, z.B. Forstbetrieb Nordhalben(Tel.:09267-9140-0 oder info-nordhalben@baysf.de). Weitere Kontakte unter www.baysf.de/standorte. Mehr zum Thema in unserem Themenspecial: Bienen. Schwärmen für den Wald.