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Sensationelle Aufnahmen

Vor laufender Kamera: Die europäische Wildkatze.

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Wildkatze im Frankenwald vor der Kamera

Rothenkirchen, 20. April 2015 - Im vergangenen Jahr wurde durch die Bayerischen Staatsforsten im Forstbetrieb Rothenkirchen ein umfangreiches Wildkatzenmonitoring durchgeführt. Dabei konnte anhand von genetisch untersuchten Katzenhaaren die Rückkehr der Wildkatze in den Frankenwald erstmals eindeutig nachgewiesen werden. Zur Gewinnung von Haarproben kamen mit Baldrian getränkte Lockstäbe zum Einsatz – für alle Katzen ein unwiderstehlicher Magnet. Beim Kontakt hinterließen mehrere Exemplare jeweils nur wenige Haare, genug für einen eindeutigen „genetischen Fingerabdruck“. Gleichzeitig gingen mehrere Wildkatzen in die „Fotofalle“: Nahe der Lockstäbe installierte automatische Wildkameras lieferten die ersten gesicherten Bildnachweise der heimlichen Waldbewohner.

Da die Wildkatze für uns ein wichtiger Indikator für Naturnähe im Wald ist, wird das Monitoring auch im Jahr 2015 fortgeführt. Bereits Anfang März konnte dabei während der sogenannten „Ranzzeit“ eine erhöhte Aktivität der Tiere an mehreren Waldorten festgestellt und weitere Haarproben zur wissenschaftlichen Auswertung durch die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising gewonnen werden. Mit Hilfe einer automatischen Kamera gelangen diesmal einzigartige Dokumente: Filmaufnahmen einer Europäischen Wildkatze im Frankenwald. Mehrere Videosequenzen zeigen das ausführliche genüssliche „Einparfumieren“ mit Baldrian bis zum abschließenden katzentypischen Benetzen des Stabes mit Urin zur Reviermarkierung.

Nur wenigen Waldbesuchern und Förstern war es bis jetzt vergönnt, eine Wildkatze in freier Wildbahn beobachten zu können. Für uns sind die Videonachweise dieser scheuen Tierart in ihrem erfolgreich bezogenen Revier Bestätigung und Auftrag zugleich: Durch den laufenden Waldumbau hin zu strukturreichen Mischbeständen mit hohen Totholzanteilen wird der Frankenwald immer mehr zu einem wertvollen Lebens- und Rückzugsraum für seltene und bedrohte Arten.

Zu den Video-Aufnahmen (Link führt zum Youtube-Kanal der Bayerischen Staatsforsten)