Headerimage

Mit der Försterin unterwegs im Forstrevier Hundelshausen

Wie wird der Wald gepflegt? Försterin Petra Diener erklärt es.

Download

Ebrach, 08. Mai 2015 - Revierleiterin Petra Diener vom Revier Hundelshausen des Forstbetriebs Ebrach der Bayerischen Staatsforsten hatte für Freitagnachmittag zum Waldbegang eingeladen, und über 40 interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung. Bei schönstem Maiwetter führte die Försterin durch den von ihr betreuten Wald und erläuterte den Besuchern, woraus ihre tägliche Arbeit besteht und welche anspruchsvollen Überlegungen sie dabei im Kopf hat: Planung von Waldpflege und Holzernte, Durchforstungen, Jagd, Instandhaltung der Waldwege… Hinzu kommt die Beachtung des Natur- und Artenschutzes -  eine Selbstverständlichkeit und Herzensangelegenheit für heutige Försterinnen und Förster. Kaum ein Thema blieb unberührt, und die Teilnehmer lauschten gespannt den lebhaften und anschaulichen Ausführungen der Revierleiterin. Das Interesse drückte sich in vielen Fragen aus. Dabei kam auch die Erschließung der Wälder mit Rückegassen für Forstmaschinen zur Sprache: „Moderne Technik ist heute Standard in der Forstwirtschaft. Aber wir erschließen den Wald nicht für den Harvester. Der wahre Grund für die systematische Erschließung mit Rückegassen ist der Bodenschutz. Früher wurde auch schon mit Maschinen das Holz gerückt – aber der Waldboden wurde kreuz und quer befahren und beschädigt. Die Befahrung konzentrieren wir heute auf den Rückegassen. So schonen wir den größten Teil der Waldfläche“, erklärt Petra Diener. Danach erläutert sie, warum moderne Forstmaschinen trotz ihres Gewichts bodenschonender sind als herkömmliche Traktoren: „Bei einer Maschine mit breiten Reifen und sechs oder sogar acht Rädern verteilt sich die Last auf mehr Fläche als bei einem Schlepper mit vier Rädern und schmaleren Reifen. Der Boden wird weniger verdichtet.“

Als Besonderheit führte die Revierleiterin die Gruppe noch zu einigen Bäumen, in die von einem Forschungsinstitut Höhlen für Wildbienenvölker geschnitten wurden. Sie dienen als Anschauungsobjekte für das in früherer Zeit praktizierte Zeidlerwesen, den historischen Vorläufer der heutigen Imkerei. Honig gab es dort nicht zu kosten – aber zum Ausklang des gut zweistündigen Waldbegangs tischte die Försterin als Überraschung Platten mit ganz besonderen Wurstbroten auf: Leberwurst und Salami, hergestellt aus Wild aus dem Staatswald des Ebracher Forstbetriebs. Danach setzte man sich zum Plaudern noch in den Biergarten auf dem Zabelstein. Jeweils einmal im Monat laden die Försterinnen und Förster des Forstbetriebs Ebrach zu einem Waldbegang ein und führen in die von ihnen betreuten Wälder. Dabei besteht die Möglichkeit, sich aus erster Hand über die nachhaltige und schonende Bewirtschaftung der Staatswälder im Steigerwald zu informieren. Welche Bäume werden zuerst gefällt, welche später, und welche werden als Biotopbäume zur Sicherung der Artenvielfalt besonders geschützt? Wie wird die natürliche Verjüngung der Wälder gesichert und wann müssen junge Bäume gepflanzt werden? Was bedeutet es, den Wald zu pflegen? Und was genau ist ein „Trittstein“? Möglichst viele Fragen sollen beantwortet werden, alle Interessierten sind eingeladen.

Der nächste Waldbegang des Forstbetriebs Ebrach findet am Freitag, 12. Juni 2015 im Revier Schmerb mit Revierleiter Andreas Balling statt. Treffpunkt ist am Forsthaus Schmerb um 15 Uhr.