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Kreuzottern am Ochsenkopf

Kreuzotter-Männchen in Verteidigungshaltung

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Forstbetriebs Fichtelberg pflegt Lebensraum für die Reptilien

Fichtelberg, 24. Oktober 2017 – Im Gipfelbereich des Ochsenkopfes kümmert sich der Forstbetrieb Fichtelberg um den Lebensraum von Kreuzottern. Stark beschattende Fichten werden gefällt und entfernt, um für die seltenen Tiere Plätze zum Sonnenbaden zu erhalten.

Kreuzottern – das sind doch gefährliche Giftschlangen! Warum um alles in der Welt werden diese Tiere rund um den Ochsenkopfgipfel gefördert?

Werner Schmidt, der zuständige Förster an diesem bekannten Ausflugsberg im Fichtelgebirge lacht: „Ja, Kreuzottern haben Gift-Zähne und können ihre Beutetiere damit töten. Aber wir Menschen sind definitiv nicht ihre Lieblingsspeise. Die Schlangen bevorzugen als Nahrung Eidechsen, Frösche oder Mäuse.“

Deutschlandweit steht die Kreuzotter auf der „Roten Liste“ der vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Hier am Ochsenkopf gibt es in den felsigen Bereichen noch einen kleinen Bestand dieser Reptilien. Als wechselwarme Tiere brauchen sie warme, trockene Plätze, um sich in der Sonne aufzuwärmen. Genau solche schaffen die Forstwirte der Bayerischen Staatsforsten, indem sie zum Beispiel in der Nähe des Goethefelsens unweit vom Ochsenkopfsender einzelne beschattende Fichten fällen und aus der Fläche entfernen. Dort gelangt jetzt das Sonnenlicht wieder auf den Boden, die Felsen erwärmen sich und dienen den Schlangen zum Aufwärmen. Aber auch Moose und Flechten profitieren vom verbesserten Lichtangebot.

Auf einer Gesamtfläche von knapp drei Hektar - also etwa der Größe von vier Fußballfeldern entsprechend – pflegt der Forstbetrieb Fichtelberg die lichten Waldstrukturen, legt Felsen frei und fördert auch das Heidelbeerkraut. Abgestimmt ist die Maßnahme mit den Fachleuten von der Unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt Bayreuth. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayreuth fördert den Einsatz als besondere Gemeinwohlleistung der Bayerischen Staatsforsten.

Wie soll sich ein Wanderer verhalten, wenn er eine Kreuzotter beim Sonnenbaden sieht? Förster Schmidt hat einen einfachen Ratschlag: „Stehenbleiben, beobachten und sich langsam zurückziehen. Die Schlangen wollen sich nur in Sicherheit bringen. Sie beißen nur, wenn man auf sie tritt, sie anfasst oder reizt. Also geraten Sie nicht in Panik, sondern freuen Sie sich, wenn Sie so ein seltenes Reptil zu Gesicht bekommen.“