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Jagd ist Voraussetzung für intakten Bergwald

Sonthofen, 2. Mai 2017 – Am 1. Mai beginnt wie jedes Jahr eine für den Wald sehr wichtige Zeit: Denn dann sorgen die Jäger für ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen dem Lebensraum Wald und der Anzahl des darin lebenden Wildes. Die Jäger des Forstbetriebes Sonthofen der Bayerischen Staatsforsten sind für rund 15.000 Hektar Jagdfläche verantwortlich und haben das Ziel, die jagdliche Grundlage für einen weitgehend intakten Bergwald zu schaffen.

16 angestellte und 90 private Jäger setzen dabei die jährlich neu festgesetzten Abschusspläne für den Forstbetrieb um. Ziel der Bejagung ist es, die Voraussetzungen für eine natürliche Verjüngung und Entwicklung der heimischen und standortgerechten Bergmischwälder zu schaffen. Nur so kann dieser Wald seine vielfältigen Schutzfunktionen nachhaltig erfüllen.

Bei überhöhten Wildbeständen werden junge Bäumchen durch Fraß-, Fege-, Schäl- und Schlagschäden stark geschädigt oder sie sterben gar ab. Denn Gams, Reh und Hirsch brauchen sie als Futterquellen. „Hier hilft eben nur ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wald und Wild“, ist sich Forstbetriebsleiter Jann Oetting sicher. Je mehr Wild vorhanden ist, desto höher ist auch der Verbiss. Die Wälder verlieren in der Folge ihre Vielfalt und Struktur – sie überaltern, weil zu wenig oder keine jungen Bäumchen mehr nachkommen. Es drohen Steinschlag, Lawinen und Erdrutsche. All diese Gefahren für die Heimat verhindert ein intakter, gemischter und strukturierter Bergmischwald mit Baumarten, die auch einem bevorstehenden Klimawandel trotzen können. „Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Baumart Tanne, die jedoch bevorzugt vom Wild aufgesucht wird“, ergänzt Berufsjäger Josef Günster, der bei den Bayerischen Staatsforsten angestellt ist. „Durch dem Umbau entstehen wieder Wälder, wie sie ursprünglich im Oberallgäu vorhanden waren. Ein Ziel wofür es sich zu arbeiten lohnt und das mich persönlich motiviert“, so Josef Günster weiter.

„Aber auch bei der Jagd richten wir uns streng nach den Vorgaben der Nachhaltigkeit. Wir schöpfen den Zuwachs ab und erhalten eine waldverträgliche Anzahl von Wildtieren“, ist sich Günster sicher. Über 1.400 Stück Wild wurden dafür im Jagdjahr 2016 von den Jägern des Forstbetriebes erlegt. In enger Zusammenarbeit mit Wildhändlern aus der Region wird daraus hochwertiges und schmackhaftes Wildbret von Rotwild, Gams und Rehwild. „Das Jagdkonzept der Bayerischen Staatsforsten sieht vor, dass unsere Bejagung tierschutzgerecht, störungsarm und der Zielsetzung entsprechend effektiv ausgeübt wird. Auf die Jäger des Forstbetriebs wartet auch dieses Jahr viel Arbeit, mit der jetzt wieder begonnen wird“, eröffnet Förster Oetting die Jagdsaison.