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Jährlich 52 Millionen Tonnen Kohlendioxid weniger

Fichtenaltbestand mit Buchenvoranbau | Foto: Staatsbetrieb Sachsenforst / Mirko Prüfer

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Nachhaltige und multifunkt. Forst-

wirtschaft ist aktiver Klimaschutz

Pressemitteilung Deutscher Forstwirtschaftsrat

Berlin, 21. Oktober 2014 - Im vergangenen Monat fand in New York der Sondergipfel zum Klimawandel statt. Mit diesem Gipfel sollte unter anderem erreicht werden, dass sich Regierungen, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam und mit konkreten Aktionen für eine CO2-ärmere Welt engagieren. „Unsere nachhaltige und multifunktionale Forstwirtschaft sorgt dafür, dass der Wald ein Klimaschützer ist. Jahr für Jahr wird durch den deutschen Wald die Atmosphäre um rund 52 Millionen Tonnen Kohlendioxid entlastet“, sagt Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR).

Der Klimawandel ist eine der bedeutendsten Herausforderungen für die Menschheit. Die Vereinten Nationen haben sich mit der Senkung des Energieverbrauchs und der Verringerung von Treibhausgasemissionen ehrgeizige Ziele im Bereich des Klimaschutzes gesetzt. Die Bundesrepublik Deutschland unterstützt diese Ziele und leistet einen wesentlichen Beitrag, um den Klimaschutz in Deutschland und weltweit zu verbessern.

Deutschland verfügt nach der aktuellen Bundeswaldinventur über rund 11,4 Millionen Hektar Wald, das sind 32 Prozent der Landesfläche. Den etwa zwei Millionen Waldbesitzern und Forstleuten ist es gelungen, arten- und vorratsreiche Wälder aufzubauen. 1.169 Millionen Tonnen Kohlenstoff sind aktuell in den lebenden Bäumen und im Totholz gebunden, weitere 850 Millionen Tonnen Kohlenstoff in Streuauflage und Mineralboden. Der Wald in Deutschland mindert die Emissionen jährlich um ca. sechs Prozent, das entspricht rund 52 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Diese Menge ist vergleichbar mit dem jährlichen Kohlendioxidausstoß der Städte Berlin und Hamburg. „Produktive und vorratsreiche Wälder sind unser Beitrag zum Klimaschutz. Der  deutsche Wald ist eine bedeutende CO2-Senke. Die Leistungen unserer Waldbesitzer   und Forstleute für den Klimaschutz sind enorm und verdienen unser aller Respekt“, betont Schirmbeck. 

Eine einseitige ökologische Ausrichtung der forstlichen Bewirtschaftung, so wie jüngst von einigen Naturschutzverbänden propagiert, erbringt nicht die gewünschten Erfolge des Waldes hinsichtlich der Klimaschutzleistungen. „Unserer multifunktional ausgerichteten Forstwirtschaft ist es, zusammen mit den zahlreichen holzverarbeitenden Betrieben in den letzten Jahren und Jahrzehnten gelungen, den  Wald kontinuierlich als CO2-Senke zu etablieren und weiterzuentwickeln. Wer meine,   mit ausschließlich dicken Stämmen und viel Totholz erreiche man den höchsten Beitrag  PRESSEMITTEILUNG 05/2014   Berlin, den  21.10.2014 2 zum Klimaschutz, der befinde sich sprichwörtlich auf dem Holzweg“, so der Geschäftsführer des DFWR, Dr. Markus Ziegeler. 

Produktive Mischwälder mit einem angemessenen Totholzanteil garantieren eine hohe Artenvielfalt, binden große Mengen an Kohlenstoff und sind zugleich Produzenten des nachwachsenden und heimischen Rohstoffs Holz. Zusammen mit einer möglichst langlebigen Verwendung des Holzes anstelle anderer Materialien sowie dem Ersatz fossiler Energieträger werden durch das „Gesamtsystem Forst- und Holzwirtschaft“  bedeutende Beiträge zur Verbesserung der CO2-Bilanz erreicht, die die bereits   erwähnten 52 Millionen Tonnen Kohlendioxid noch deutlich erhöhen. Flächenstilllegungen und Nutzungseinschränkungen sind vor dem Hintergrund des  Ziels, die CO2-Senkenleistung zu erhöhen, kontraproduktiv. Auch eine deutliche   Ausweitung des Totholzvorrates, wie sie von einigen Naturschutzvertretern propagiert wird, ist für die Kohlenstoffspeicherung keine dauerhafte Lösung. „Wir sind fest davon überzeugt, dass wir durch unsere nachhaltige und multifunktionale Forstwirtschaft in der  Lage sind, die CO2-Senkenleistungen des Waldes weiter zu erhöhen, ohne dass wir   dabei den bewährten Dreiklang aus Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion vernachlässigen. Wir wollen keine einseitige Ausrichtung unserer Waldbewirtschaftung zu Gunsten einer speziellen und einzelnen Waldfunktion“, betont Schirmbeck.