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Hotel für Krabbeltiere

Kinder der Grundschule Warmensteinach gemeinsam mit den Azubis des Forstbetriebs Fichtelberg am neu errichteten Insektenhotel am Aussichtsfelsen „Helle Glocke“

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Grundschüler bauen Insektenhotel im Staatswald

Im Schulwald an der „Hellen Glocke“ bei Warmensteinach errichteten Schüler der Grundschule Warmensteinach gemeinsam mit den Auszubildenden des Forstbetriebs Fichtelberg ein Insektenhotel.

Steil geht es herauf zur „Hellen Glocke“, einem Aussichtsfelsen, hoch über Warmensteinach. Trotz des Regens kämpfen sich die Schüler der 2. und 3. Klasse der Grundschule tapfer den Berg hoch. Und schwer bepackt sind sie. Denn sie haben Baumaterial für einen Hotel-Neubau dabei. Oben warten schon die Auszubildenden des Forstbetriebs mit einem aus Lärchenholz zusammen­gezimmerten Rahmen. Mit 24 Fächern. Für 24 Schüler. Jedes in der Größe eines DIN A4-Blattes. Dort hinein sollen die Hotelgäste ziehen. Natürlich ist die Herberge nicht für menschliche Besucher gedacht. Wildbienen, Schlupfwespen, Florfliegen und Ohrwürmer werden die neuen Bewohner sein. Denn die kleinen Krabbeltiere finden oft in unserer ausgeräumten Landschaft keine geeigneten Nistmöglichkeiten. Andererseits sind sie wichtige Helfer in der Natur, bestäuben Blüten und verhindern die Massenvermehrung anderer Insekten.

Entstanden ist das Projekt aus einer Zusammenarbeit zwischen Angelika Heinrich, der Schulleiterin der Grundschule Warmensteinach, Heidi Wagner, Fachlehrerin für Werken und Textile Gestaltung und den Auszubildenden des Forstbetriebs Fichtelberg mit ihrem Ausbilder Forstwirtschaftsmeister Herbert Greiner.

„Wir unterstützen das Projekt „Insektenhotel“ gerne“ begründet Herbert Greiner die Zusammenarbeit des Forstes mit der Schule. „Unsere Azubi üben sich in Holzverarbeitung und lernen ebenso wie die Kinder etwas über Naturschutz. Und so wie alle mit Spaß bei der Sache sind, ist das eine gelungene Aktion.“

Emsig füllen die Kinder die Regalfächer mit allerlei natürlichem Material auf. Lehm, Steine, Fichtenzapfen, Baumrinde, angebohrte Holzstämmchen, Sägespäne, Strohbüschel – eine bunte Palette von Nistmaterial, in dem jedes Insekt ein geeignetes Plätzchen finden kann. Und auch vor schmutzigen Händen schrecken die kleinen Baumeister nicht zurück – es ist ja für einen guten Zweck.

Rund um den Standort des Insektenhotels waren die Schüler in den letzten Jahren schon öfter unterwegs, haben einen Weg angelegt, kleine Buchen und Tannenbäumchen gepflanzt und vor Wildverbiss geschützt. Zukünftig können die Kinder beim Besuch „ihres“ Schulwaldes immer wieder nachsehen, ob ihr Hotel schon neue Gäste angelockt hat.