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Heilbronner Forstamt ist beeindruckt von der Forstwirtschaft in Berchtesgaden

Von rechts: Forstamtsleiter Christian Feldmann gratulierte Hubert Graßl für seine Leistungen und dankte Renate Graßl für die charmante Bewirtung.

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Bad Reichenhall / Berchtesgaden, 15. Juli 2016 - 27 baden-württembergische Forstleute aus dem Forstamt Heilbronn bewundern die Leistungen der Bayerischen Staatsforsten am Forstbetrieb Berchtesgaden. Forstbetriebsleiter Dr. Daniel Müller und der Reichenhaller Förster Hubert Graßl zeigten im Lattengebirge die nachhaltige Bewirtschaftung der Bergwälder und in der Weißwand die Erfolge der Schutzwaldsanierung.

Die Exkursion startete an der Röthelbach-Klause, einem stummen Zeugen des Ideenreichtums unserer Ahnen, Holz mittels Wasserkraft zu transportieren. Über 5 Jahrhunderte wurde das Wasser des Röthelbaches aufgestaut, um Bergholz zu der Saline Reichenhall zu bringen. Unterhalb der Klause wurden die gefällten Bäume in zwei Meter langen Stammstücken im Bach zwischengelagert. Dann wurde das Wehr der Klause geöffnet und die Sturzfluten transportierten das Holz ins Tal. Zur Pflege und Verbesserung der Schutzwälder werden in der modernen Forstwirtschaft die Hölzer über Forstwege abtransportiert. Wie mühsam der Wegeunterhalt im steilen Gelände ist, wurde am Beispiel der renovierten Röthelbachstraße deutlich.

In Tannen reichen Waldbeständen wurde das anspruchsvolle Ziel der Bayerischen Staatsforsten diskutiert, Dauerwälder ohne Kahlschläge zu erhalten. „Rückschläge, wie die Sturmwurfflächen aus dem Jahr 2007 spornen uns immer wieder dazu an, rechtzeitig Verjüngung in die Altbestände zu bringen" erläutert Förster Hubert Graßl. Noch heute sind die Wunden deutlich zu sehen, die der Orkan Kyrill in die Wälder gerissen hat. Die große Herausforderung war die Wiederaufforstung auf den stark degradierten Standorten. Auf Grund des Mangels an geeigneten Jungpflanzen mussten die Kulturen auf 5 Jahre verteilt werden. Heute zollen Forstexperten dem jungen Wald viel Lob, auch weil fast kein Verbiss die Bäumchen schädigt.

Zum Ende der Exkursion ging es in die Weißwand, wo die Erfolge der Schutzwaldsanierung im Steilgelände oberhalb der Deutschen Alpenstraße bestaunt wurden. Beeindruckt von der Vielfalt der gemeisterten Herausforderungen dankte Forstamtsleiter Christian Feldmann den Bayerischen Staatsforsten.