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Gerüstet für den Notfall im Wald

Winfried Pfahler, der Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg (links) und Klaus Eisinger, der Koordinator für die Rettungskette Forst am AELF Bayreuth (rechts) präsentieren die Hinweisschilder für die Rettungstreffpunkte.

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Rettungstreffpunkte im Wald vorgestellt

(19.12.2013) Bad Berneck. – Bei schweren Unfällen ist schnelle Hilfe lebensrettend,  zum Beispiel bei der Waldarbeit, beim Wandern oder Mountainbiken. Schwierig und langwierig sind im Wald jedoch oft das Beschreiben des Unfallortes und das Zusammentreffen mit dem Rettungsdienst. Der Faktor Zeit spielt für die erfolgreiche Hilfe aber eine ganz entscheidende Rolle. Deshalb wird nach und nach im Wald ein Netz von fest vereinbarten, eindeutigen Treffpunkten installiert, an denen sich Unfallopfer und Rettungsdienste treffen können. Winfried Pfahler, der Betriebsleiter des Forstbetriebs Fichtelberg stellte gemeinsam mit Klaus Eisinger, Ansprechpartner für die Rettungskette Forst vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayreuth die ersten mit Hinweistafel markierten Rettungstreffpunkte im westlichen Fichtelgebirge vor.

 „Unfälle bei der Waldarbeit sind oft sehr schwerwiegend“ erläutert Winfried Pfahler. „Dabei kommt es auf jede Sekunde an, bis Hilfe beim Verletzten eintrifft. Deshalb haben wir dieses Netz von  Treffpunkten mit den Rettungsdiensten vereinbart, so dass Notarzt und Rettungswagen ohne Verzögerung zum Unfallort geleitet werden können.“ Die Bezeichnung – das Landkreiskürzel und eine fortlaufende Nr. z.B. BT-L-1017 für den Treffpunkt am Waldeingang bei Föllmar – ist für die Rettungsdienste eindeutig.

Aber auch Wanderer, Mountainbiker und andere Sportler können im Notfall vom System der Rettungstreffpunkte profitieren. „Im Notfall begeben Sie sich als Unfallopfer oder als Helfer wenn möglich zum nächstgelegenen Rettungstreffpunkt, rufen die Telefonnummer 112 an – egal ob vom Handy oder vom Festnetz - und geben die Nummer des Rettungstreffpunktes durch. Ihre Meldung erreicht die Integrierte Leitstelle, eine gemeinsame Einrichtung aller Feuerwehren und Rettungsdienste. Von dort wird Notarzt und Rettungswagen zielgenau zu Ihnen an den Rettungstreffpunkt geschickt, um entweder direkt dort die Verletzungen zu behandeln oder gemeinsam mit dem Helfer den Unfallort aufzusuchen“ erklärt Klaus Eisinger den Ablauf der Rettungskette.

Im Staatswald sind die Treffpunkte bereits festgelegt und zum Teil auch schon durch Hinweisschilder in der Natur gekennzeichnet. Für den Privat- und Körperschaftswald werden die Punkte zurzeit durch die Revierleiter der Bayerischen Forstverwaltung festgelegt bzw. erfasst. Bayernweit soll das Netz flächendeckend Ende 2014 zur Verfügung stehen. 

Forstmitarbeiter haben einen Rettungsplan, ein Geheft aus Karten mit eingezeichneten Rettungstreffpunkten. Für alle anderen Waldbesucher gibt es die kostenlose Smartphone-App „Hilfe im Wald“ – erhältlich für Telefone mit Android-Betriebssystem im Google-Store. Diese zeigt auf einer Karte oder mit Richtungspfeil die nächstgelegenen Rettungstreffpunkte an und stellt auf Tastendruck auch sofort eine Verbindung zur Integrierten Leitstelle her. Das ist im Notfall eine große Hilfe und unterstützt in solch einer stressigen Situation. Smartphone-Besitzern wird empfohlen, dieses kleine Programm zu installieren. Zusätzlich werden die Punkte nach Fertigstellung der Rettungskette Forst im Internet veröffentlicht. Angedacht ist auch die Darstellung in Wanderkarten.

„Wir hoffen, dass damit im Notfall unseren Mitarbeitern und allen Waldbesuchern schneller geholfen werden kann. Am besten ist es natürlich, ohne Unfall gesund nach Hause zu kommen.“ so Winfried Pfahler. „Aber für den Fall der Fälle sind wir gerüstet.“