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Bayerische Staatsforsten, Bund Naturschutz und Partnerorganisationen wollen Wildkatzen finden

Foto von Thomas Stephan/BUND

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Berchtesgadener Land und Chiemgau, 19. Februar 2015 - Mit einem gemeinsamen Monitoring-Projekt wollen Bayerische Staatsforsten, BUND Naturschutz in Bayern (BN), Bayerische Forstverwaltung, Nationalpark Berchtesgaden, Biosphärenregion BGL und Bayerischer Jagdverband Nachweise über das Vorkommen von Wildkatzen im Berchtesgadener Land und im Rupertiwinkel suchen. Die Wildkatze gilt in dieser Region als ausgestorben. Allerdings wurde vor zwei Jahren von einem Jäger bei Bayerisch Gmain eine Katze fotografiert, die einer Wildkatze ähnlich sieht. Mit Sicherheit lässt sich eine Wildkatze aber nur über ihren genetischen Fingerabdruck von einer Hauskatze unterscheiden. Für einen Gentest werden Haare der Wildkatzen benötigt. Mit Hilfe von für Katzen unwiderstehlich duftenden Baldrian sollen die heimlichen Waldräuber dazu gebracht werden, sich an raue Holzlatten zu schmiegen und dabei einzelne Haare zu verlieren. 58 Lockstöcke werden im Staatswald und 20 in benachbarten Privat- und Kommunalwäldern zwischen Traunstein und Berchtesgaden sowie im Nationalpark aufgestellt. Für die Genanalysen sind die international angesehenen Experten vom Amt für Saat und Pflanzenzucht in Teisendorf zuständig.

Unter Federführung der Bayerischen Staatsforsten und des BN wurden am Forstbetrieb Berchtesgaden Beschäftigte und ehrenamtliche Helfer geschult, wo und wie die Katzenhaare bestmöglich gesammelt werden können. Besonders hilfreich waren Erfahrungen, die Mitglieder des BN, des Nationalparks und der Biosphärenregion zum Wildkatzen Monitoring einbrachten. „Im Jahr des Waldnaturschutzes freue ich mich über Ihre große Bereitschaft bei der Suche nach den sympathischen Waldjägern tatkräftig mit zu helfen“, lobte Dr. Daniel Müller, Leiter des Forstbetriebs Berchtesgaden, die Kooperation zwischen Naturschützern, Jägern, Behörden und regionalen Organisationen.

Während das scheue Tier in Nordbayern bereits nachgewiesen wurde, fehlen Nachweise in Oberbayern. Das soll sich in dem 7 Wochen dauernden Monitoring ändern. Finanziell wird das Projekt unterstützt vom Freistaat Bayern und dem BN. Es ist Teil des Aktionsplans Wildkatze, den das Forstministerium 2010 gemeinsam mit BUND Naturschutz, Bayerischem Jagdverband und weiteren Partnern auf den Weg gebracht hat, um die Wildkatze im Freistaat wieder heimisch zu machen. Ergebnissen werden aber erst im Sommer erwartet, da die Analysen ihre Zeit brauchen.