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Alte Bäume voller Leben

Über 1000 Tierarten auf Eichen

 

Kaisheim: Wieviel Leben alte Bäume beherbergen können, zeigte der Forstbetrieb Kaisheim dem Artenschutzstammtisch Nördlingen direkt vor Ort. Der pensionierte Förster Siegfried Häuslaigner und der Leiter des Forstreviers Kaisheim, Karl-Heinz Mannsbart, führten beim gemeinsamen Waldbegang wahre Kleinode vor.

 Erste Anlaufstelle war eine vor Jahrzehnten durch den Orkan Wiebke gestürzte, uralte Eiche. Unter der noch spärlich erhaltenen Rinde und im modernden Holz konnte man zahllose Insekten erkennen. Über 1000 Tierarten sollen auf absterbenden und toten Eichen vorkommen. Der Stamm war überwuchert von Moosen und Flechten. Ein Fachmann auf diesem Gebiet, Gerd Höhenberger aus Nördlingen, kannte die Namen und auch die ökologischen Besonderheiten der einzelnen Arten. Der Leiter des Forstbetriebs Kaisheim, Elmar Bernauer, erläuterte die Ziele der Bayerischen Staatsforsten: „In mittelalten, naturnahen Waldbeständen werden mittelfristig etwa 20 Festmeter Totholz pro Hektar angestrebt. Eine kürzlich durchgeführte Inventur ergab, dass derzeit ca. 15 Festmeter vorhanden sind. Der Weg ist nicht mehr weit“.

Dann wurden mehrere noch erhaltene uralte Bäume aufgesucht. Der ehemalige Leiter der Forstdienststelle Sulzdorf, Siegfried Häuslaigner, kennt sie alle:„ Ein Teil ist leider schon verschwunden. Die meisten wurden in den Jahren 2002 bis 2005 eingeschlagen. Einige an die 200 Jahre alten Exemplare sind aber immer noch vorhanden“. Nach seinen Vorstellungen sollten diese alten Eichen, Buchen und Kirschen nicht mehr genutzt werden. Förster Karl- Heinz Mannsbart stimmte ihm bei. Auch unsere Kinder sollten noch alte Bäume bewundern dürfen. Bei den Bayerischen Staatsforsten würden Bäume über 100 cm Durchmesser zum Methusalem erklärt und grundsätzlich nicht mehr genutzt.  

Der Vorsitzende des Artenschutzstammtisches Nördlingen, Jürgen Adler, bedankte sich bei den Förstern für die gelungene Führung und beschloss die Veranstaltung mit dem Satz: „In vielen Bereichen sind die Bayerischen Staat nachhaltig unterwegs, auch beim Gewinn“. Betriebsleiter Elmar Bernauer hatte damit aber kein Problem: „Die Bayerischen Staatsforsten sind erfolgreich und darauf sind wir auch stolz. Dieser Erfolg ist die Basis, dass wir in vielen Bereichen zum Wohl der Wälder investieren können, auch zur Förderung der Belange des Naturschutzes“.