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Alle Jahre wieder

Im Wintergatter am Spitzingsee kann man die Könige der Berge aus nächster Nähe beobachten.

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Rotwildfütterung am Spitzingsee öffnet wieder seine Pforten

(18. Dezember 2013) Schliersee / Spitzing – Hirsche, Hirschkühe und Kälber die das ganze Jahr im Bergland leben, werden von den Bayerischen Staatsforsten in Schliersee an einer Schaufütterung gefüttert. Hier kann man sie alle sehen: Große Hirsche mit stattlichen Geweihen, die weiblichen Alttiere mit ihren Kälbern und natürlich die männlichen Junghirsche, auch Spießer genannt. Eindrucksvoll und elegant, stark und mächtig: Rothirsche werden auch die Könige der Berge genannt. Wer schon einmal ein Exemplar der größten, heimischen Wildart gesehen hat, versteht warum.

Die meisten Fütterungen sind in ruhiger ungestörter Lage, abseits der Wanderwege. Anders am Spitzingsee: Hier wurde das Wild bewusst an Besucher gewöhnt, dass es an einer extra angelegten Schaufütterung beim Fressen auch beobachtet werden kann. Eine einmalige Gelegenheit die sonst so scheuen Wildtiere tagsüber zu Gesicht zu bekommen. Unter fachkundiger Anleitung sind Besucher immer willkommen. Die Schaufütterung wird jetzt in den Weihnachtsferien vom 22.12.2013 bis 06.01.2014 täglich jeweils um 15.00 Uhr zugänglich sein.

In den Wintermonaten findet das Rotwild in höheren Lagen nämlich nicht mehr genug Nahrung und hätte sich eigentlich auf den Weg in flachere Gefilde gemacht. Diese Wanderungen über zum Teil hunderte Kilometer sind heutzutage nicht mehr möglich, da die dichte Besiedelung des Menschen die Wanderwege immer wieder durchkreuzt. Um zu verhindern, dass Tiere im Winter hungern oder durch Verbiss große Schäden an den wichtigen Bergwäldern anrichten, werden bei den Bayerischen Staatsforsten Wintergatter und offene Fütterungen mit Heu beschickt um dort das Rotwild zu versorgen. Die Tiere sollen aber immer Wild bleiben, sodass nur Heu und etwas Saftfutter maßvoll gereicht werden.

Bei einer Schulterhöhe von bis zu 160 cm können Rothirsche schon einmal über 120 kg schwer werden. Rund 14 oder 16 Geweihspitzen verleihen dem ausgewachsenen Hirsch ein überaus imposantes Aussehen. Rotwild ist von Natur aus eine scheue Wildart, das ursprünglich

offene Landschaften bewohnte. Die eigentlich tagaktiven Wiederkäuer sind gerne ungestört und verlegen ihre Nahrungssuche deshalb immer mehr in die Nachtstunden. Sie leben in nach Hirschen und Hirschkühen getrennten Rudeln. Jedes Rudel wird von einem Leittier angeführt, nur sehr alte Hirsche leben gelegentlich als Einzelgänger.

Durch die 27 Hektar große Fläche des Wintergatters fühlt sich das Wild aber nicht eingesperrt. Das Areal ist groß genug, da sich das Wild im Winter kaum bewegen möchte. „Wenn Wild ungestört bleibt, ist dies die beste Hilfe für alle Wildtiere im Winter“, so Betriebsleiter Stefan Pratsch, „es kann seine Energiereserven sinnvoll nutzen und bis ins Frühjahr Diät halten.“ Im Winter schützt der Zaun das Wild vor Störungen. Im Frühjahr dagegen hält er die Tiere ein paar Wochen vor einer zu frühen Rückkehr in die Berge zurück. Da im Bergwald die Bäume oft vor dem Gras austreiben können durch eine längere Fütterungszeit Schäden an den frischen Baumtrieben verringert werden. Sobald auch die Gräser ausgetrieben haben werden die Tore geöffnet und das Wild entflieht wieder in die freie Natur. 

Anreise

Mit dem Auto verlassen Sie die A 8 an der Anschlussstelle 99 „Irschenberg“ und folgen der B 472 nach Miesbach. Am Ortsende von Miesbach folgen Sie der B 307 (Alpenstraße) über Hausham/Schliersee nach Neuhaus. Nach dem Ortsende biegen Sie rechts ab nach Spitzingsee. Mit Öffentlichen Verkehrsmitteln fahren Sie mit der Bahn bis Neuhaus und nehmen anschließend den Bus nach Spitzingsee („Spitzingsee Kirche“). Folgen Sie zu Fuß der gesperrten Valepperstraße bis hin zum Wintergatter.

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