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Aktion Schutzwald: Freiwilligeneinsatz für die Weißtanne

In steilem Gelände zu arbeiten, ist nicht jedermanns Sache. Den Teilnehmern hat es Spaß gemacht (Foto: Martin Sommer)

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25.06.2018, Sonthofen - Im Rahmen der Aktion Schutzwald, einer Kooperation von Bayerischen Staatsforsten und Deutschem Alpenverein, haben im Juni während einer Woche Mitglieder des DAV ehrenamtliche Arbeit für den Schutzwald im Hintersteiner Tal bei Bad Hindelang im Oberallgäu geleistet. In Zusammenarbeit mit Berufsjäger Arno Bletzinger, den Forstwirten des Forstbetriebs Sonthofen Hermann und Florian Karg sowie Fabian Schmidt wurden auf den Flächen der Bayerischen Staatsforsten Steige angelegt, aufgelassene Alpflächen geschwendet und Wiesen gemäht. Der Schwerpunkt der Aktion lag in der Erhaltung von Infrastrukturen für die Jagd. Es wurden Hochsitze instand gesetzt und mehrere Jagdschneisen in mühevoller Handarbeit angelegt. Die ehrenamtliche Unterstützung durch die Teilnehmer der Aktionswoche ist dabei eine unverzichtbare Hilfe für den Berufsjäger Arno Bletzinger: „Ich bin jedes Jahr aufs Neue zutiefst beeindruckt von der Motivation und Tatkraft der Teilnehmer“. Martin Sommer und Achim Hubert, Mitarbeiter des Software-Unternehmens Sage, wurden für die Aktionswoche von ihrem Arbeitgeber schon zum zweiten Mal freigestellt. Krankenpflegerin Iris Schad nimmt schon seit mehreren Jahren extra Urlaub, um an der Aktionswoche teilzunehmen. Aber auch Studenten und Rentner waren mit von der Partie. „Ohne diese Unterstützung könnten wir all die Arbeit, die in dieser einen Woche mit vereinten Kräften für den Schutzwald geleistet wird, kaum leisten“, so Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting dankbar über die hohe Motivation der Teilnehmer. Denn damit der Wald in der für einen Schutzwald erforderlichen Zusammensetzung aufwachsen kann, darf der Wildbestand nicht zu hoch sein. Vor allem der Weißtanne kommt eine hohe Bedeutung für den Schutzwald zu. Im Vergleich zum Flachwurzler Fichte ist die Tanne ein Tiefwurzler. Dadurch ist sie gegen die häufiger werdenden Stürme besser gewappnet als die Fichte. Darüber hinaus kann die Tanne auch besser mit dem einsetzenden Klimawandel umgehen, sie verträgt auch Trockenheit und Wärme besser als die Fichte. Die zunehmenden Trocken- und Hitzeperioden schwächen die Fichte, wodurch sie zum Beispiel anfälliger für den Befall durch Borkenkäfer wird. Die Triebe der für den Schutzwald wichtigen jungen Weißtannen werden jedoch besonders gerne von Reh, Gems und Hirsch verbissen. Deshalb muss der Wildbestand durch die Jagd auf einem begrenzten Niveau gehalten werden, damit für den Schutzwald ausreichend viele Weißtannen aufwachsen können.